Architecture for Health Students‘ Award

Dieser Preis würdigt die Arbeit in den Bereichen „Healthcare Architecture“ oder „Architecture & Urbanism for Health“ fördern. Er ermutigt Studierende dazu, sich mit den komplexen gesellschaftlichen und architektonischen Herausforderungen im Gesundheitswesen auseinanderzusetzen.

Der Award wurde von der Hans und Christine Nickl-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem European Network Architecture for Health (ENAH) verliehen. Manchmal gibt es auch Kooperationen mit anderen Institutionen, wie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, die einen Sonderpreis vergibt.

In diesem Jahr erging der 3. Preis an Lisa Baier mit  Ein Haus für die Geburt in Ottakring.

Ihre Arbeit, die sich mit der Gestaltung eines Geburtshauses am Brunnenmarkt in Wien befasst, hat einen wichtigen Beitrag zur Debatte um die Geburtskultur zu leisten.

Ihre These, dass der architektonische Raum die Geburt physisch und psychisch beeinflusst, ist sehr nachvollziehbar. Die sterile, oft klinisch anmutende Umgebung von Krankenhäusern kann Stress und Angst auslösen. Das kann den natürlichen Geburtsverlauf stören und möglicherweise zu medizinischen Interventionen führen.

Ein Ort, der Geborgenheit, Ruhe und Schutz vermittelt, kann das Geburtserlebnis hingegen positiv beeinflussen. Durch eine bewusste architektonische Gestaltung, die natürliche Materialien, sanftes Licht und eine ruhige Akustik nutzt, kann die Umgebung die Gebärende unterstützen.

Ein Geburtshaus als Ort der Gemeinschaft und Selbstbestimmung

Der Entwurf für ein Geburtshaus am Brunnenmarkt in Wien, einem Ort der kulturellen Vielfalt, ist ein starkes Statement. Die Entscheidung, die Geburt wieder in die Mitte der Gesellschaft zu rücken, ist von großer Bedeutung. Indem Sie einen Ort schaffen, an dem Frauen aller Milieus willkommen sind, betonen Sie das Recht auf eine selbstbestimmte Geburt und stärken das Gemeinschaftsgefühl.Das Angebot einer Alternative zur Krankenhausgeburt ermöglicht Frauen, die Geburt als einen natürlichen, physiologischen Prozess zu erleben, anstatt als einen medizinischen Notfall.

Ein Geburtshaus kann ein Ort der Begegnung sein, an dem Frauen und Familien Aufklärung, Unterstützung und Austausch finden. Dies trägt dazu bei, das oft tabuisierte Thema der Geburt wieder zu normalisieren.Ihre Arbeit verdeutlicht, dass Architektur mehr ist als nur Funktionalität. Sie hat die Kraft, Räume zu schaffen, die Heilung, Wohlbefinden und menschliche Erfahrungen fördern.

Mehr zu diesem Projekt unter: https://ar.tuwien.ac.at/Aktuelles/News/architecture-for-health-students-award-3.-preis-fuer-lisa-baier

Kultur Online TV

#news #haus #architektur




KULTUR HÖREN