Bereits zum 16. Mal sind im MAK die hundert spannendsten Umsetzungen in der Plakatgestaltung zu sehen – Eine Kooperation des MAK und des Vereins 100 Beste Plakate e. V.
Mit der außergewöhnlich farbenprächtigen Schau zum Wettbewerb „100 BESTE LAKATE 20. Deutschland Österreich Schweiz“ (17. November 2021 – 6. März 2022) zeigt das MAK bereits zum 16. Mal die hundert spannendsten Umsetzungen in der Plakatgestaltung. Die Siegerplakate bestechen durch einen variantenreichen Einsatz von Fotografie, wobei Typografie als ergänzendes Gestaltungselement immanent ist. Im Jahr 2020, das Covid-bedingt enorme Einschränkungen im kulturellen Leben mit sich brachte, kam Plakaten eine besondere Bedeutung als visuelle Memos im öffentlichen Raum zu: Einzelne Grafiker*innen setzten sich im Plakat explizit mit dem Stillstand auseinander. Für die österreichischen Einreicher*innen ist es einer der erfolgreichsten Wettbewerbe bisher: Sieben österreichische Plakate rangieren unter den 100 Siegerprojekten.
Am Wettbewerb beteiligten sich 600 Grafikerinnen, Agenturen und Studierende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit insgesamt 1 973 Plakaten (868 Einzelplakate und 321 Serien). Nach einer Online-Vorauswahl lagen der diesjährigen Jury – Xavier Erni (Genf-Carouge), Andrea Gassner (Feldkirch), Na Kim (Seoul/Berlin), Franziska Morlok (Berlin) und Markus Weisbeck (Frankfurt am Main/Berlin) – 743 Plakate (298 Einzelplakate und 127 Serien) von 275 Einreicherinnen vor. 43 der Siegerplakate und -plakatserien stammen aus Deutschland, 50 aus der Schweiz.
Zu den sieben österreichischen Sieger*innen des Wettbewerbs zählt bereits zum fünften Mal das Designstudio „Typisch Beton Grafik Design“ mit einem rein typografischen Plakat für das Salzburger Festival Zwischenräume. Das Spiel mit der Schrift, ihrer Spationierung und Harmonie, Unter- und Überschneidungen bis hin zur décollageartigen Auflösung der Buchstaben ist das Markenzeichen von „Beton“.
„Studio VIE“ wurde bereits zum zweiten Mal in Folge mit einer Serie von drei Plakaten für das Tanzquartier Wien (TQW) gekürt. Der Entwurf zeigt wie im Jahr zuvor ein sinnliches Körper-Schrift-Arrangement. Die Tänzerin Camilla Schielin, fotografiert von Katarina Šoškić, wird von einem metamorphen Versatzstück aus Korallen, Muscheln und organischen Körpern umschlossen.
„buero butter“ schafft den Einzug in die „100 BESTEN PLAKATE“ mit seiner Visualisierung des Hahnenkammrennens in Kitzbühel. In der gelungenen Formalisierung sind die Bildinhalte auf das Wesentliche reduziert: Typografie, Berg, Kamm – die drei Disziplinen. Mit seinen drei Plakaten für die VIENNA DESIGN WEEK (VDW) 2020 wurde „Bueronardin—Studio für visuelle Kommunikation“ prämiert. Der Formenfries mit bunten Sprechblasen, Pfeilen und Stencils findet sich in der gesamten Corporate Identity der VDW 20 wieder. Ebenso prämiert wurde die in Wien ansässige polnische Grafikerin Marina Lewandowska mit dem von ihr im Eigenauftrag verwirklichten
Plakat „Form“.
„Heimat Wien – Agentur für Veränderung“ nimmt unter dem Titel „Lieblinge der Saison“ die am häufigsten verkauften Artikel seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie unter die Lupe und schafft mit diesem Plakat ein Stück Zeitgeschichte in 28 Bildern.
Tao Lin, der an der Züricher Hochschule der Künste diplomierte, überzeugte die Jury mit dem streng konzeptionellen und typografischen Ansatz seines Plakats „Stolen“. Das Plakat entstand für ein Matinee-Konzert der chinesischen Techno-Rockband Stolen in der Location Basdban in Shanghai. Die experimentelle Typografie gehört zur Corporate Identity von Basdban.
Die Siegerplakate des Wettbewerbs „100 BESTE PLAKATE 20. Deutschland Österreich Schweiz“ werden, wie jedes Jahr, nach der Ausstellung vom MAK angekauft. Nach der Auftaktausstellung im Kulturforum Potsdamer Platz der Staatlichen Museen zu Berlin (18. Juni – 4. Juli 2021) wird die Schau neben dem MAK auch in Essen, St. Gallen, Luzern, Lausanne, Oldenburg, Zürich und Seoul gezeigt.
Der begleitende Katalog zur Ausstellung, „100 Beste Plakate 20. Deutschland Österreich Schweiz/100 Best Posters 20. Germany Austria Switzerland“, 376 Seiten, Verlag Kettler, Dortmund 2020, ist im MAK Design Shop um € 30,80 erhältlich. Für das Corporate Design des Katalogs, der Web-Visuals sowie der Drucksorten zeichnen Bueronardin (Wien) verantwortlich.
Besucher*innen der Ausstellung können mit der App „Artivive“ noch tiefer in die Bildwelten von 23 Plakaten eintauchen und auf dem Handy oder Tablet animierte „Moving Posters“ zu Gewinnermotiven aufrufen, jeweils erkennbar am App-Icon.
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