Der kongolesisch-österreichische Autor Fiston Mwanza Mujila („Tram 83“) erhält für seinen Roman „La danse du Vilain“, der im Frühjahr auf Deutsch unter dem Titel „Tanz der Teufel“ (Zsonlay) erscheinen wird, den Prix Les Afriques.
Das gab das Preiskomitee laut Verlagsangaben kürzlich bekannt. Damit setzte er sich gegen Booker-Preisträgerin Bernardine Evaristo, Abdelaziz Baraka Sakin, Marc Alexandre Oho Bambe und Sindiwe Magona durch, die ebenfalls auf der Shortlist standen.
In seinem Roman spreche Fiston Mwanza Mujila vor allem die Themen innerafrikanische Migration, Raubbau der Bodenschätze durch Afrikaner und dessen Folgen sowie die ständige Verschlechterung der Lebensbedingungen offen an. „Er zeigt die wachsende Kluft zwischen der afrikanischen Bevölkerung und der politischen Klasse, die sich nur selbst bereichert“, heißt es in der Begründung der Jury.
Zuletzt ging der Prix Les Afriques an Ayobami Adebayo (2020), Elnathan John (2019), Kei Miller (2018), Abdelaziz Baraka Sakin (2017) and Hemley Boum (2016). Die Auszeichnung ist heuer mit 6.000 Schweizer Franken (rund 5.800 Euro) dotiert. Zudem erhält Fiston Mwanza Mujila eine künstlerische Arbeit des senegalesischen Malers Momar Seck, weiters werden 100 Bücher vom Verlag angekauft.
Der Prix Les Afriques wird jährlich an einen Afrikaner oder Schriftsteller afrikanischer Abstammung verliehen, der einen Roman geschrieben hat, der ein menschliches, gesellschaftliches, ideologisches, politisches, kulturelles, wirtschaftliches oder historisches Thema im Zusammenhang mit Afrika oder seiner Diaspora beleuchtet.
Fiston Mwanza Mujila, der seine Bücher auf Französisch verfasst, wurde 1981 in Lubumbashi in der Demokratischen Republik Kongo geboren. Er lebt seit 2009 in Graz und lehrt dort afrikanische Literatur. Mit seinem Romandebüt „Tram 83“ (2014) landete er einen internationalen Erfolg, sein Theaterstück „Zu der Zeit der Königinmutter“ wurde 2019 im Akademietheater uraufgeführt.
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