Dave Grohl „Der Storyteller. Geschichten aus dem Leben und der Musik“

Zwei Mal ist er inzwischen in der Rock’n’Roll Hall of Fame vertreten – Dave Grohl. Zum einen natürlich mit Nirvana und seit ein paar Tagen auch mit den Foo Fighters. Aber Dave Grohl ist nicht nur Drummer, Gitarrist und Sänger, sondern auch Autor.

© Leo Correa

„The Storyteller“ heißt sein Buch, natürlich eine Autobiographie. Bei so einem erfolgreichen Musiker, der schon so viel erlebt hat, fragt man sich doch vor allem: Warum erst jetzt?

Dave Grohl hatte vorher einfach keine Zeit. Bei ihm jagt ein Projekt das Nächste. Und sobald es irgendwie um Musik geht, hat das bei ihm gefühlt immer Vorrang, wofür man ja als Fan eigentlich auch immer dankbar ist. Dazu dann noch die ständigen Touren, Studiotermine, Fernsehauftritte etc. da gab’s dann in den letzten Jahren einfach nicht die Zeit, mal in Ruhe ein Buch zu schreiben.

Dave Grohl zählt seit den Neunzigerjahren zu den größten und populärsten Rockstars der Welt. Der Vater des heute 52-Jährigen gehört jedoch nicht zu seinen treuesten Fans.

Der Grund: Grohl brach als Teenager die Schule ab, um in der Musikbranche Fuß zu fassen. Wie der Sänger nun in einem Interview verriet, gefiel das seinem Vater gar nicht, er verstieß den angehenden Weltstar gar. In seiner Jugend sei es ihm schlicht untersagt gewesen, Musik zu machen, weil seine schulischen Leistungen darunter gelitten hätten. „Nenn dich nicht Musiker, nur weil du ein Instrument spielst“, soll sein Vater gesagt haben.

Schließlich habe er mit seinem Vater eine »unangenehme« Diskussion geführt, was er mit seinem Leben anfangen wolle. »Ich schrieb eine außer Kontrolle geratene Notiz. Damit begann die Trennung zwischen meinem Vater und mir«, sagte der Sänger und einstige Nirvana-Drummer. Am nächsten Tag habe sein Vater angerufen und gesagt: „Mach das nie wieder.“

Obwohl er die Geschichten eigentlich schon ganz lange im Kopf hatte. Als dann die Pandemie kam und auch im Leben von Dave Grohl erstmal ne Vollbremsung reingehauen wurde war es dann soweit. Endlich in Ruhe mal die ganzen Geschichten runtertippen. Von seinem ersten Auftritt überhaupt in einem Jazzclub am Geburtstag seiner Mutter. Ganz viele bewegende und unterhaltsame Geschichten. Komprimiert auf knapp 500 Seiten.

Dave Grohls Vater war Journalist und Autor. Von ihm hat Dave Grohl das Talent Geschichten zu erzählen, sagt er. Aber wie erzählt uns denn Dave Grohl „seine“ Geschichte?

Vor allem sehr emotional. Da wird auch mal munter vor sich hingeflucht. Da liest man dann nix von einem „belegten Brot mit Spiegelei“, sondern einem „Motherfucking Eier-Sandwich“. Also man hat auch beim Lesen das Gefühl, dass da wirklich Dave Grohl zu einem spricht.

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