José Carreras denkt über das Ende seiner Karriere nach

ch werde nach und nach aufhören und höchstens noch drei Jahre lang beruflich auftreten“, sagte er im dpa-Interview.

Noch nutzt er aber seine Popularität, um sich im Kampf gegen Leukämie zu engagieren, an der er 1987 erkrankte. Am Donnerstag wirbt er in Leipzig bei der alljährlichen „José Carreras Gala“ (ab 20.15 Uhr im MDR) um Spenden für die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung.

Josep Carreras Vater, Josep Carreras i Soler, durfte als überzeugter Republikaner nach dem spanischen Bürgerkrieg seinen Beruf als Gymnasiallehrer nicht mehr ausüben. Die Familie emigrierte 1951 in der vergeblichen Hoffnung auf ein besseres Leben nach Argentinien. Aber bereits nach einem Jahr kehrte sie nach Barcelona zurück. Der Vater wurde daraufhin Verkehrspolizist und seine Mutter Antònia Coll i Saigi betrieb einen kleinen Friseurladen.

Zunächst studierte Carreras Chemie, wechselte jedoch 1963 zum Gesangsstudium bei Jaime Francisco Puig und am Conservatori Superior de Música in Barcelona. Er debütierte 1970 am Gran Teatre del Liceu, dem Opernhaus seiner Heimatstadt in Verdis Nabucco. 1971 gewann er den Verdi-Wettbewerb in Busseto, wurde an der Madrider Oper engagiert und debütierte mit Montserrat Caballé in London in Donizettis Maria Stuarda.

Zahlreiche Gastspiele führten ihn ab 1972 an die New York City Opera, das Teatro Colón in Buenos Aires, die Oper von Chicago, die Met, das Royal Opera House, die Wiener Staatsoper sowie die Scala (1972). Nach seinem internationalen Durchbruch als lyrischer Tenor folgten weitere Einladungen aus Salzburg, Hamburg, München, Brüssel, San Francisco, London und andere. Seit einem Auftritt im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 bildete er gemeinsam mit Plácido Domingo und Luciano Pavarotti das Gesangstrio Die drei Tenöre.

Im März 2001 trat Carreras am Liceu – dem Opernhaus, an dem seine Karriere begann – in Samson et Dalila auf. Am 12. Juli 2002 sang er in Tokyo die Titelpartie in der Oper Sly von Ermanno Wolf-Ferrari.[2] 2004 sang der Tenor in einer Gala der Wiener Staatsoper den Schlussakt aus Carmen und den 3. Akt aus Sly.

Am 8. Mai 2009 gab Carreras seinen Rückzug von der Opernbühne bekannt, er erklärte aber, weiterhin in Konzerten auftreten zu wollen.

Am 11. Juni 2012 wurde Carreras die Ehrendoktorwürde der Universität des Saarlandes verliehen.[5]

Im April 2014 kehrte José Carreras auf die Opernbühne in der Titelrolle der Oper El Juez des österreichischen Komponisten Christian Kolonovits zurück. Die Uraufführung in Bilbao am Theater Arriaga war ein triumphales Comeback auf die Opernbühne. Carreras trat in El Juez beim Festival Erl (Österreich), 2015 im Mariinski-Theater St. Petersburg und abschließend im Juli 2016 im Theater an der Wien auf.

Im September 2021 feierte er mit einer Gala seinen Abschied von der Wiener Staatsoper.

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