Das russische Justizministerium hat Pussy-Riot-Mitglied Nadeschda Tolokonnikowa als „ausländische Agentin“ eingestuft.
Auch Journalist und Satiriker Viktor Schenderowitsch und Kunstsammler Marat Gelman wurden zu „ausländischen Agenten“ erklärt. Ihnen droht eine schärfere Beobachtung durch die Regierung. Beiträge in Nachrichten und sozialen Medien müssen durch eine Art Warnhinweis gekennzeichnet werden. Tolokonnikowa will gerichtlich gegen die Einstufung vorgehen. Russland verwendet die Bezeichnung „ausländischer Agent“ auch für Medien und zivilgesellschaftliche Gruppen. Dadurch soll der Druck auf Kritiker der Regierung erhöht werden. Erst am Dienstag war die Menschenrechtsgruppe Memorial aufgelöst worden. Der Grund: Sie hatte nicht darauf verwiesen, dass sie als „ausländischer Agent“ eingestuft wurde.
Pussy Riot ist eine 2011 gegründete feministische, regierungs- und kirchenkritische Punkrock-Band aus Moskau. Sie gilt als Vertreterin des Riot Grrrl Movement und ihre Mitglieder geben Bands wie Bikini Kill als Vorbild an. Die Gruppe ist ein loser Zusammenschluss von etwa zehn jungen Frauen. Ihr Markenzeichen sind spontane Auftritte an öffentlichen Orten wie Metrostationen, auf Busdächern oder auf dem Roten Platz, bei denen sie Sturmhauben und leichte, grelle Kleider und Strümpfe tragen. Ihre Festnahme im März 2012 löste in den russischen und internationalen Medien zahlreiche Debatten über Kunst, Religion und Politik aus.
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