Berlin feiert österreichischen Bühnenbildner Erich Wonder

Die kreative Reibung zweier Ausnahmekünstler bescherte der Theaterwelt für 20 Jahre ein Traumpaar der Bühne.

Der ebenso gefeierte wie umstrittene Dramatiker Heiner Müller (1929-1995) und der 1944 geborene, österreichische Bühnenbildner Erich Wonder schufen mit ihrer Zusammenarbeit Inszenierungen mit bis in die Gegenwart anhaltenden Nachwirkungen. Die Berliner Akademie der Künste feiert diese Kooperation nun mit der Ausstellung „Erich Wonder – T/Raumbilder für Heiner Müller“.

Bis 13. März sind die Werke dieses austro-deutschen Duos zu erleben, das sich in den 1970er Jahren in Frankfurt kennengelernt hatte. Von da an entwickelte sich eine Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Autor und Bühnenbildner, die bis zu Müllers Tod 1995 reichte. Geprägt war die Arbeit auch von den unterschiedlichen ästhetischen Erfahrungen des in der BRD und der DDR arbeitenden Ostdeutschen Müller und des gebürtigen Burgenländers Wonder.

Das Team um Kurator Stephan Suschke, einige Jahre Mitarbeiter Müllers, hat sich dabei auf drei Inszenierungen konzentriert, die jeweils Maßstäbe gesetzt haben. Müllers Stücke „Der Lohndrücker“ (1988) und seine Shakespeare-Adaption „Hamlet/Maschine“ (1990) realisierten die beiden Künstler am Deutschen Theater in Berlin jeweils kurz vor und nach dem Mauerfall. Wagners „Tristan und Isolde“ brachten Müller und Wonder 1993 mit Dirigent Daniel Barenboim für die Festspiele in Bayreuth auf die Bühne.

Die Ausstellung zeigt anhand von Bildern und Zeichnungen Wonders sowie Kostümen und Requisiten der Inszenierungen, wie sich die Vorstellungen des Bühnenbildners und die Inszenierungen des Autors zusammenfügten. Dabei sind keine realistischen Räume zu finden, die häufig geometrischen Figuren fügen sich eher zu traumhaften Welten zusammen, in denen Müller seine Figuren agieren lässt.

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