Wiener Festwochen: Alltagsheld:innen, Mythen und Nobelpreisträgerinnen

Mehr Theater, verstärkte Angebote für jüngere Besucher:innen, eine groß angelegte Neuinszenierung der Oper Lulu, Kabarett und Konzerte.

BILD (v.l.n.r.: Bernhard Staudinger, Dramaturg Wiener Festwochen), Robert Lasshofer (Vorstandsvorsitzender, Wiener StŠdtische), Artemis Vakianis (GF Wiener Festwochen), Christophe Slagmuylder (Intendant Wiener Festwochen), Veronica Kaup-Hasler (AmtsfŸhrende StadtrŠtin fŸr Kunst, Kultur und Wissenschaft, Stadt Wien), Carolina Nšbauer (Dramaturgin Wiener Festwochen)

Im Rahmen einer Pressekonferenz im Wiener Ringturm präsentierten Intendant Christophe Slagmuylder und Geschäftsführerin Artemis Vakianis heute das Programm der Wiener Festwochen 2023. Neben mehr Theater und verstärkten Angeboten für jüngere Besucher:innen bietet das Festival heuer eine groß angelegte Neuinszenierung der Oper Lulu sowie eine eigene Kabarett- und Konzertschiene. Der Ticketverkauf startet am 6. März.

Die Wiener Festwochen finden heuer von 12. Mai bis 21. Juni statt und werden 36 Produktionen aus den Bereichen Theater, Oper, Musik, Tanz, Performance und bildende Kunst an insgesamt 20 Spielstätten vom Parlament bis zum Donaupark bieten. 7 Eigen- und 11 Koproduktionen stehen auf dem Programm. „Der Ansatz der Festwochen ist es, ein Tor zur Welt der Bühne und der Kunst zu sein und einen Raum für mutige Arbeiten zu schaffen. Das Festival glaubt an multidisziplinäre künstlerische Visionen und fördert deren Realisierung. Deshalb sind wir besonders stolz, dass insgesamt 18 Werke, die dieses Jahr auf dem Programm stehen, in ihrem Entstehen von den Wiener Festwochen unterstützt werden. Darunter 8 Weltpremieren, 1 Neuinszenierung von Alban Bergs Lulu und die erste österreichische Einzelausstellung der Turner-Preisträgerin Laure Prouvost.“, so Festwochen Intendant Christophe Slagmuylder anlässlich der Programmpräsentation.

Tor zur internationalen Theaterwelt
Gesamt öffnen die Festwochen 2023 wieder stärker das Tor zur Theaterwelt und bieten aktuelle Produktionen von internationalen Theatergrößen wie Alexander Zeldin, Susanne Kennedy, Milo Rau, Mariano Pensotti, Julien Gosselin und Simon McBurney sowie bemerkenswerte Arbeiten von Joël Pommerat, Anne-Cécile Vandalem, Marina Davydova und Kornél Mundruczó. Mit Pinocchio von Wu Tsang und ihrer Gruppe Moved by the Motion, Skatepark von Mette Ingvartsen, dem Biennale-Hit Sun & Sea sowie den Selected Classical Works des R&B-Musikers Devonté Hynes steht verstärkt Programm für jüngere Festivalbesucher:innen auf der Agenda. In Kooperation mit österreichischen Künstler:innen wie Maria Muhar, Toxische Pommes oder David „Dave“ Scheid wird auch die Kabarett-Tradition der Festwochen neu belebt.

Biografisches und Alltagsheld:innen
Inhaltlich werden mythische Figuren und Alltagsheld:innen ebenso ein zentrales Thema des Festivals sein wie Vorfahr:innen und starke Frauen: Der ungarische Starregisseur Kornél Mundruczó wird seine Urversion der Netflix-Produktion Pieces of a Woman (Netflix 2020) zeigen, der zukünftige Festwochen-Intendant Milo Rau seine für 2020 geplante Interpretation der Antigone im Amazonas ins Burgtheater bringen, der französische Shootingstar Julien Gosselin Schnitzler und die österreichische Literatur des 20. Jahrhunderts in Extinction verschmelzen, Simon McBurney die Murder Mystery Drive Your Plow Over the Bones of the Dead von Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk beleben, William Kentridge seine international gefeierte Kammeroper Sibyl präsentieren, die Turner-Preisträgerin Laure Prouvost eine Ohmmm age Oma je ohomma mama in die Kunsthalle Wien bringen und der bildende Künstler Stan Douglas gemeinsam mit dem Avantgardekomponisten George Lewis das Leben des afroamerikanischen Musikers „Blind Tom“ Wiggins inszenieren. Als weiteren Höhepunkt erarbeitet die kapverdische Choreografin Marlene Monteiro Freitas in ihrer ersten Opernregie eine Neuinszenierung von Alban Bergs Lulu – ein gemeinsames Projekt der Wiener Festwochen und des MusikTheater an der Wien.

Generell werden bei den Wiener Festwochen wieder größere und auch neue Bühnen bespielt. Geschäftsführerin Artemis Vakianis: „Wir freuen uns sehr, dass wir 2023 wieder auf den Bühnen des Burgtheaters und der Volksoper, aber auch im Metropol oder im Porgy & Bess zu sehen sein werden. Stolz sind wir auch auf unsere inhaltlichen Kooperationen mit dem MusikTheater an der Wien, der Volksoper, dem Tanzquartier und der Kunsthalle Wien. In diesem Zusammenhang sind wir besonders stolz, dass wir gemeinsam mit der Kunsthalle Wien die Turner-Preisträgerin Laure Prouvost für die diesjährige Ausstellung gewinnen konnten.“

Im Rahmen der PK dankte Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler dem Intendanten Christophe Slagmuylder für seine Arbeit in den vergangenen, durch die Pandemie geprägten Jahren und freute sich über das präsentierte Programm für 2023: „Mit vielen großen Setzungen und internationalen Positionen sind die Wiener Festwochen ein Fenster zur Welt. Als produzierendes Festival geben sie durch Auftragsarbeiten wichtige Impulse und initiieren Kooperationen, die weit in den internationalen Raum ausstrahlen. Besonders wichtig sind auch die vielen Vermittlungsangebote, um auch neues Publikum für die Wiener Festwochen zu begeistern.“

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