OESTERREICH

MQ Jahresprogramm 2023

Das MuseumsQuartier stellt 2023 mit „MQ goes Green“ ökologische und gesellschaftsrelevante Schwerpunktthemen, den 300. Todestag von Johann Bernhard Fischer von Erlach sowie die Neuausrichtung des Artist-in-Residence-Programms in den Fokus.

© C.Stadler/Bwag, CC BY-SA 3.0 AT https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/deed.en, via Wikimedia Commons

„Kultureinrichtungen sind Orte des Austauschs und des Diskurses. Zu den zentralen Aufgaben zählt es, gesellschaftsrelevante Themen und Entwicklungen kritisch zu hinterfragen, Bewusstseinsarbeit zu leisten sowie Orientierung zu geben und Impulse zu setzen. Das MQ entwickelte für 2023 erstmals ein ganzjährig kuratiertes Programm sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Als Kulturinstitution nehmen wir zudem eine Vorbildwirkung ein und werden Maßnahmen hin zu einem grünen Kulturquartier setzen, die die Transformation unserer Gesellschaft auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene unterstützen“, so MQ Direktorin Bettina Leidl.

MQ goes Green
Ökologische und gesellschaftliche Transformation

Um die Vision eines energieeffizienten Kulturareals voranzutreiben, sind sowohl auf inhaltlicher als auch auf technischer Ebene zahlreiche Projekte geplant. Ziel ist, nicht nur Wissen um das Thema Nachhaltigkeit zu vermitteln und gesellschaftsrelevante Diskurse anzuregen, sondern aktiv kreative Impulse zu setzen und damit die Vision einer besseren Zukunft einem breiten Publikum zugänglich zu machen, eine Vorbildfunktion einzunehmen und durch bewusstes Handeln einen wichtigen Beitrag zur Transformation der Gesellschaft zu leisten.

Mit dem Slogan „MQ goes Green“ definiert das MQ zentrale Herausforderungen und Ziele für ein klimaneutrales Kulturareal bis 2030: umweltbezogene künstlerische Projekte, aber auch einen ressourcenschonenden Betrieb.

Im Februar setzt sich im „MQ Freiraum“ die Ausstellung „LandRush“ (23.02. bis 07.05.) von Frauke Huber und Uwe H. Martin mit den sozialen und ökologischen Auswirkungen globaler Landwirtschaft auf unsere Umwelt auseinander. Im angrenzenden „MQ Salon“ ist die Mixed-Media-Rauminstallation „Oasis“ (23.02. bis 07.05.) von Karina Mendreczky und Katalin Kortmann-Járay zu sehen. Skulpturen, Fotografien, bedruckte Textilien, Zeichnungen sowie Sounds bilden ein mystisch anmutendes, märchenhaftes Arrangement, in der Ideen und Vorstellungen von Leben und Tod widerhallen und die individuelle und kollektive Verbundenheit zur Natur thematisieren.

Auf dem MQ Vorplatz richtet Anita Fuchs ein „Versuchsfeld1“ (ab März) ein: Die Künstlerin ist bekannt für ihre prozessorientierte, künstlerische Auseinandersetzung mit Naturraum, sowohl in urbanen als auch in ruralen Gebieten. Für das MuseumsQuartier Wien wird sie über den Zeitraum von vorerst zwei Jahren eine 250 m² große grüne Fläche vor dem MuseumsQuartier beforschen und entwickeln.

Judith Fegerl wird mit „Solar MQ“ (ab 25.05.) ein Skulpturenprojekt im Haupthof umsetzen. Fegerl setzt sich in ihrer künstlerischen Arbeit seit vielen Jahren mit der Sichtbarmachung von Energie auseinander und wird für das MuseumsQuartier eine Skulptur aus Photovoltaikmodulen und Stahl entwerfen.

Das „Haus des Baumes“ (ab 06.06.) des Künstlers Johannes Franz-Figeac zeigt als begehbare Kunstinstallation am Vorplatz das spannungsgeladene Verhältnis des Menschen zur Natur und die Bedeutung des Waldes in Zeiten des Klimawandels.

Um Transformationen auch auf sozialer und ökologischer Ebene zu beleuchten, wird im Haupthof der ukrainische Beitrag zur 59. Venedig Biennale 2022 „The Fountain of Exhaustion“ (14.04. bis 27.08.) von Pavlo Makov zu sehen sein. Die Arbeit entstand bereits Mitte der 1990er-Jahre und versteht sich als gesellschaftliches Statement zum Teilen und Verteilen von Ressourcen.

Die MQ Art Box im Haupthof des MuseumsQuartier Wien zeigt wechselnde ortsspezifische Installationen von zeitgenössischen Künstler:innen wie „ENZA“ (23.02. bis 07.05.) von Lea Fröhlinger und Cosma Kremser oder Anna Schachinger (25.05. bis 27.08.).

Dem Motto Joseph Beuys‘ „Hier Bäume pflanzen! (1983)“ folgend, werden in einem an Landschaftsplaner:innen und -architekt:innen gerichteten geladenen Wettbewerb Lösungen für eine Begrünung der Außenflächen gesucht.

Das MQ und die im MQ beheimateten Institutionen widmen sich dem Thema Nachhaltigkeit mit dem Ziel, den Energieverbrauch in den Häusern zu senken und somit den eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Mit gezielten Maßnahmen und Investitionen werden signifikante Einsparungen bei den jährlichen Energiekosten und eine Reduktion des Energieverbrauchs erreicht. Im Sommer 2022 hat dazu das MQ eine Machbarkeitsstudie beauftragt, mit dem Ziel, die Möglichkeiten und Potentiale zu prüfen, die sich für das MQ im denkmalgeschützten Bestand bieten.

  1. Todestag Johann Bernhard Fischer von Erlach
    Das MuseumsQuartier, als ehemalige kaiserliche Hofstallungen geplant, zählt zu den Hauptwerken von Johann Bernhard Fischer von Erlach, dessen Todestag sich 2023 zum 300. Mal jährt. Aus diesem Anlass wird unter anderem die Architektur der Hauptfassade im Mittelpunkt stehen. In dieser wurden einst 40 Nischen geplant, die 300 Jahre später künstlerisch gestaltet werden (08.09. bis 25.08.2024): Das MuseumsQuartier hat sechs in Wien lebende Künstler:innen eingeladen, ein Konzept für jeweils drei Nischen, links und rechts des Mittelrisalits, zu entwerfen. Im Frühjahr werden aus den eingereichten Arbeiten zwei Projekte für die Umsetzung ausgewählt. Die zeitgenössischen Interventionen werden für ein Jahr die Nischen in der Fassade des MuseumsQuartier Wien prägen und barocke Architektur mit zeitgenössischer Kunst verknüpfen.

Episoden aus der Geschichte des Areals und seines Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlachs werden von der Künstlerin Anna Szilit/AHAOK illustriert und nehmen die Besucher:innen mit auf eine Entdeckungsreise durch das MQ.

Vermittlungs- & Diskursprogramm
Zudem wird ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Vorträgen, Performances, Talks und Diskussionsveranstaltungen im Raum D sowie während des Sommers auf einer begrünten Bühne im Innenhof die MQ Kunst- und Kulturprojekte ergänzen und begleiten. Die Bühne kann sowohl von internen als auch externen Partnern genutzt werden. Dort werden u.a. Veranstaltungen wie das Literaturfest „O-Töne“, das Filmfestival „frame[o]ut“ oder Programmpunkte von „ImPulsTanz“, aber auch Projekte der MQ Institutionen stattfinden.

Das „MQ-Familien*Fest“ (07. & 08. Mai) bietet ein vielfältiges Kulturprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Zusammenarbeit mit den MQ Institutionen, am 25. Mai findet das MQ Sommerfest statt.

Artist-in-Residence-Programm
Seit 20 Jahren werden jährlich bis zu 60 internationale Künstler:innen zu einer Residency ins MQ eingeladen.

Erstmals wird ein internationaler Open Call für zwei Studios ausgeschrieben auf den sich Künstler:innen aller Sparten bewerben können. Der thematische Fokus liegt dabei auf ökologischen und gesellschaftsrelevanten Themen und Fragestellungen.

Um das Artist-in-Residence-Programm künftig für Besucher:innen stärker sichtbar zu machen und eine intensivere Vernetzung der Artists mit der lokalen Kunstszene zu ermöglichen, sind Präsentation der Arbeiten im MuseumsQuartier in Formaten wie Installationen, Performances oder Diskussionen geplant.

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