Supertramp-Sänger Rick Davies ist im Alter von 81 Jahren gestorben

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Der britische Musiker Rick Davies, Mitbegründer und Frontmann der legendären Band Supertramp, ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Die Band gab bekannt, dass Davies nach einem langen Kampf gegen eine Form von Knochenmarkkrebs, dem Multiplen Myelom, verstorben sei.
Davies gründete Supertramp im Jahr 1969 und war die einzige Konstante in der Besetzung der Band. Er war maßgeblich an der Entstehung von Hits wie „Goodbye Stranger“ und „Bloody Well Right“ beteiligt und prägte den Sound der Band mit seinem einzigartigen Spiel am Wurlitzer-Piano und seiner markanten Stimme.
Die größten Erfolge feierte Supertramp in den 1970er Jahren, insbesondere mit dem Album „Breakfast in America“, das weltweit millionenfach verkauft wurde. Seit über zehn Jahren trat die Band nicht mehr auf, nachdem Davies 2015 seine Krebsdiagnose öffentlich machte und eine geplante Tour absagen musste.
In einer Erklärung würdigte die Band die musikalische Hinterlassenschaft von Davies und beschrieb ihn als „die Stimme und den Pianisten hinter Supertramps ikonischsten Songs, die eine unauslöschliche Spur in der Geschichte der Rockmusik hinterlassen haben.
Die Geschichte von Supertramp
Supertramp, eine der erfolgreichsten britischen Bands der 1970er und 80er Jahre, hinterließ mit ihrem einzigartigen Mix aus Progressive Rock, Pop und Artrock eine unverkennbare musikalische Spur. Die Geschichte der Band ist geprägt von kreativen Höhepunkten, kommerziellem Erfolg und dem Spannungsfeld zwischen ihren beiden musikalischen Köpfen, Rick Davies und Roger Hodgson.
Die Band wurde 1969 von den Songwritern Rick Davies (Piano, Gesang) und Roger Hodgson (Gitarre, Keyboard, Gesang) gegründet. Finanziert wurde das Projekt vom niederländischen Millionär Stanley „Sam“ August Miesegaes, der Davies‘ Talent erkannt hatte. Supertramp, benannt nach dem Roman „The Autobiography of a Super-Tramp“ von W. H. Davies, startete zunächst als Progressive-Rock-Band. Die ersten beiden Alben, „Supertramp“ (1970) und „Indelibly Stamped“ (1971), hatten jedoch nur mäßigen Erfolg. In dieser frühen Phase gab es zahlreiche Besetzungswechsel, bis sich 1973 die klassische Supertramp-Besetzung formierte: Rick Davies, Roger Hodgson, John Helliwell (Saxophon, Holzblasinstrumente), Bob Siebenberg (Schlagzeug) und Dougie Thomson (Bass).
Der Durchbruch und die goldene Ära (1974-1983)
Mit dem Album „Crime of the Century“ (1974) gelang der Band der lang ersehnte Durchbruch. Hits wie „School“ und „Bloody Well Right“ zeigten einen gereiften, vielschichtigen Sound und die charakteristische musikalische Chemie zwischen den tiefen, bluesigen Vocals von Davies und den höheren, falsettartigen von Hodgson. Das Album war ein kritischer und kommerzieller Erfolg.
Es folgten die ebenfalls erfolgreichen Alben „Crisis? What Crisis?“ (1975) und „Even in the Quietest Moments…“ (1977), das mit dem Welthit „Give a Little Bit“ die Band endgültig im Mainstream etablierte.
Der Höhepunkt ihrer Karriere war zweifellos das Album „Breakfast in America“ (1979). Mit einem poppigeren und zugänglicheren Sound eroberte es weltweit die Charts und verkaufte sich millionenfach. Songs wie „The Logical Song“, „Goodbye Stranger“, „Take the Long Way Home“ und der Titelsong wurden zu globalen Klassikern und sicherten der Band ihren Platz in der Musikgeschichte. Das Album brachte ihnen zudem zwei Grammy-Auszeichnungen ein.
Das Nachfolgealbum „…Famous Last Words…“ (1982) war von Spannungen zwischen Davies und Hodgson geprägt. Ihre unterschiedlichen musikalischen Visionen – Davies tendierte stärker zu Blues und Jazz, Hodgson zur Popmusik – führten schließlich zum Bruch. 1983 verließ Roger Hodgson die Band, um eine Solokarriere zu verfolgen.
Rick Davies führte Supertramp weiter und veröffentlichte das Album „Brother Where You Bound“ (1985) mit dem Hit „Cannonball“. Obwohl die Band weiterhin musikalisch aktiv war, konnte sie an die Erfolge der goldenen Ära nicht mehr anknüpfen. Nach einer längeren Pause feierten Supertramp 1997 ein Comeback mit dem Album „Some Things Never Change“ und gingen wieder auf Tour. Das letzte Studioalbum, „Slow Motion“, erschien 2002.
Das Vermächtnis
Supertramp hat sich mit ihrem unverwechselbaren Sound, der von Rick Davies‘ Wurlitzer Electric Piano, John Helliwells Saxophon-Soli und den konträren, aber harmonischen Stimmen von Davies und Hodgson geprägt war, einen festen Platz in der Rockgeschichte gesichert. Ihre Musik, die oft tiefgründige und ironische Texte mit eingängigen Melodien verbindet, hat Generationen von Fans begeistert und ist bis heute regelmäßig im Radio zu hören.
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