Für viele von uns sind sie der Inbegriff der Adventszeit. Sie sollen Orte der Besinnlichkeit, des Lichterglanzes und der lebendigen Tradition sein. Doch wenn wir heute durch die Gassen schlendern, stellt sich unweigerlich die Frage: Was ist aus unseren Weihnachtsmärkten geworden?

Es fällt schwer, die Entwicklung hinzunehmen, die aus einem Stück gelebter Kultur eine fast schon austauschbare, auf maximalen Konsum getrimmte Verkaufsveranstaltung gemacht hat.Ursprünglich waren diese Märkte ein wichtiger Treffpunkt der lokalen Gemeinschaft, wo Handwerker ihre Waren anboten, traditionelle Speisen geteilt und die kalte Jahreszeit in gemütlicher Runde begangen wurde.
Heute dominieren vielerorts Massenware und Importartikel, die man auf jedem Jahrmarkt finden könnte. Statt liebevoll gefertigtem Kunsthandwerk sehen wir oft nur noch den immer gleichen „Blin Bling“ – billig produzierte, grelle Dekoration, die nichts mit der regionalen oder gar der weihnachtlichen Kultur zu tun hat.
Die Stände mit Speisen und Getränken sind zwar essenziell, doch der Markt scheint sich immer mehr zu einem reinen Outdoor-Gastro-Event zu entwickeln. Die ursprüngliche Verweil- und Kaufkultur tritt in den Hintergrund, stattdessen steht der schnelle, oft überteuerte Glühwein-Konsum im Vordergrund, was die Atmosphäre verändert und nicht selten zu einer lauteren, weniger besinnlichen Umgebung führt.

Ein Weihnachtsmarkt ist eben nicht nur eine Ansammlung von Holz-Hütten, er ist ein Stück Kulturgeschichte. Er erzählt von regionalen Bräuchen, von der Kunstfertigkeit des Handwerks und von der einzigartigen Stimmung der Vorweihnachtszeit.
Wenn die Bratwurst und der Punsch das einzige bleibende ist, was die Besucher an einem Weihnachtsmarkt bindet, wird die kulturelle Bedeutung irrelevant.
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Andreas Schwarz
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