AUDIO . Eine Zeitreise durch Jahrhunderte

Beitrag Ulrich Kaiser

Die Herzogstadt Burghausen zählt rund 600 Mitglieder und ist ein reger Verein. Neben dem großen historischen Burgfest, das am zweiten Juliwochenende eines jeden Jahres stattfindet, erfreut eine kleine Gruppe mit dem Szenenspiel „Zeitreise“.

Ulrich Kaiser im Gespräch mit dem 1. Vorsitzenden des Vereins, Heinz Donner

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„Wir präsentieren den Gästen zehn einzelne Episoden und führen sie durch die mehrere Jahrhunderte. Damals, als Burghausen noch Regierungsstadt war“, erklärt Heinz Donner. Er ist der 1. Vorsitzende des Vereins, spielt selbst mit. Die Gäste werden in Räume entführt, in die man sonst nicht hineinkommt. So geht´s in die Gotische Halle oder in die Torwartstube. Auch im Innenhof wird gespielt. Das Faszinierende ist nicht nur die brillante Akustik, sondern auch, dass alle Stücke selbst geschrieben werden.

Rund 60 Gäste können pro Aufführung dabei sein. Sie lachen, sind einmal gespannt oder manchmal auch nachdenklich. So geschehen, als eine Szene aus dem Dreißigjährigen Krieg gespielt wird. Der schwedische General Horn war insgesamt neun Jahre auf der Burg zu Burghausen gefangen. Sein bayerisches Pendant, ebenfalls General diskutiert mit ihm über den sinnlosen Krieg und die noch sinnloseren Koalitionen. Schon vor dem Eintritt in das Spiel, erklärt Donner den Gästen die wirren Bündnisse, in denen sich wohl zum Schluss keiner mehr wirklich ausgekannt hat. Tausende Menschen starben.

Früher war ein Menschenleben nichts wert. Horn erzählt, wie Siege am grünen Tisch umgewandelt wurden und gleichzeitig zeigt er, wie sehr der Krieg in seinem Herzen steckte. Krieg, die ihn nach vorne brachte. Kriege, die für manche Lebenselixier waren, weil sie nichts anderes kannten. Kaplan Michael Vogt, der selbst auf der Burg wohnt, verkörpert den Schwedengeneral: „Schauspielerei ist mein Steckenpferd, aber dennoch zeigt die Rolle des General Horn doch auch, wie sinnlos Kriege waren und sind.

Deshalb ist so wichtig, dass wir heute wieder Frieden schaffen.“ Was die Herzogstadtler schafften, ist eine gute Unterhaltung mit wilden, weil eifersüchtigen Waschfrauen, die alle auf den selben Ritter abfahren oder die Zofe von Herzogin Hedwig, die von 1475 bis 1503 auf der Burg wohnte. Die Zofe steht auf den Koch Albin, der wiederum mit der Chefin…aber nichts Genaues weiß man nicht, man sagt ja nur. Aber hört doch selber rein.

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