Burghausen begeistert die Menschen aus dem Umkreis auch durch seine Bäder. Das Erlebnisbad bietet nicht nur ein 50 Meter-Becken, sondern auch eine wunderbare Saunalandschaft. Im Sommer genießt man den historischen Wöhrsee und das Freibad. Rund 600.000 Badegäste entspannen in der herrlichen Bäderwelt der Stadt.
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Copyright Bäder Burghausen
Wer an die Bäder denkt, unternimmt auch gleich eine Reise in die Geschichte der Stadt. Im Jahr 1330 – also vor fast 700 Jahren – stauten den Wittelsbacher den See am Fuße der Burg auf. Schließlich sollte die wichtigste mittelalterlich Wehranlage der Dynastie vor Feinden geschützt werden. Und die konnten damals nicht schwimmen, also entstand der „Wehrsee“. Das 950 Meter lange Gewässer heißt heute Wöhrsee und wird als Eisschwimmparadies und Sommeridyll von meist weit mehr als 100.000 Gästen genutzt.
Das Freibad – eine Attraktion
1934 – also rund 600 Jahre später – schenkte die Wacker Chemie den Burghausern eine weitere Attraktion: das Freibad. Es wurde mit der Abwärme des Chemiegiganten beheizt und lud deshalb sogar im Winter zum Schwimmen ein. Im letzten Jahr feierte das Bad seinen 90. Geburtstag. Mittlerweile kümmert sich die Stadt um die Einrichtung, die genau wie der Wöhrsee am 1. Mai die Sommersaison eröffnet. Neben einem Edelstahlbecken kann sich jeder an der neuen Rutsche versuchen und das konstant warme Wasser genießen. Das Freibad löste den Wöhrsee als Trainingsareal für die Schwimmer ab, die unter anderem drei Olympiateilnehmer hervorbrachten.
Olympia 72 – ein Meilenstein
Wir springen in die 1960er-/70er-Jahre. Olympia 72 in München zog alle in seinen Bann. Im Rahmen der Infrastrukturmaßnahmen ergriff Burghausen die große Chance und entschied sich für das Hallenbad. Damals gingen heiße Diskussionen um die Unterwasserbeleuchtung und den modernen Hubboden im Stadtrat über die Bühne. Letztendlich erfreuten sich alle an einem von nur sechs überdachten 50-Meter-Bädern in Bayern.
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2006/07 – ein Erlebnisbad entsteht
Die Zeit verrann und die Herausforderungen wurden größer. So fasst der heutige Altbürgermeister Hans Steindl die mutige Entscheidung aus dem reinen Sportbad mit untergelagerter Sauna, das hohe Defizite aufwies, ein Erlebnisbad zu machen. So entstand eine kleine, aber feine Saunalandschaft, sowie ein Erlebnisbereich mit Kinder- und Spaßbecken, sowie zwei Dampfbädern. Ein Solebecken, das 2019 noch deutlich vergrößert wurde, steigerte den Genuss. Rekorde ließen nicht auf sich warten. Die Sauna lockt zirka 60.000 Gäste an, das Erlebnisbad erfreute sich an 11.000 Stammkunden und weit mehr als 200.000 Eintritten pro Saison.
2026 – 26 Millionen für Neustart
Nun ist das ursprüngliche 72er-Bauwerk, das so genannte Altbad, sehr in die Jahre gekommen. Deshalb wird es nach den Faschingsferien 2026 geschlossen und saniert. Bürgermeister Florian Schneider erklärt, dass die komplette Hülle neu errichtet wird. Zudem soll das Konstrukt auch energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Das stellt einen gewaltigen Kraftakt mehr weit mehr als 20 Millionen Euro dar. Während das Ur-Hallenbad ein neues Kleid bekommt, bleiben der Erlebnisbereich und auch die Sauna geöffnet.
Im Audio können das Bad hinter bzw. unter dem Bad entdecken. Es ist ein riesiger Aufwand nötig, damit alles optimal funktionieren kann.
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