Der Traum vom schnellen Reichtum

Wir haben uns einmal die fragwürdige Masche der Online-Millionäre auf den Sozialen Netzwerken näher angesehen.

Das Internet, insbesondere Plattformen wie Instagram, oder TikTok sind ein Tummelplatz für vermeintliche Erfolgsgeschichten.

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Überall stolpern wir über Profile, die uns mit Bildern von Luxus- autos, Traumurlauben und dicken Geldbündeln suggerieren, dass der finanzielle Durchbruch nur einen Klick entfernt ist.

Der Eindruck entsteht, wer fleißig den angepriesenen Anleitungen folgt, kann die Arbeitswelt getrost hinter sich lassen und in ein Leben voller Wohlstand eintauchen.

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Doch Vorsicht ist geboten, wer sich die Zeit nimmt, die oft langatmigen und mit dem Versprechen kostenloser Informationen gespickten Videos genauer unter die Lupe zu nehmen, erlebt meist eine überraschende Wendung.

Wir haben uns die Zeit genommen und den offiziellen Instagram-Kanal von „mareks media“ abonniert. Dieser Kanal bewirbt sich mit auffälligen Werbevideos, die tägliche Umsätze zwischen 100 und 300 Euro in Aussicht stellen.

Und natürlich hatten wir das „Glück“, dass uns heute alle Informationen kostenlos zur Verfügung gestellt wurden – angeblich, weil der Anbieter, wie er in seinem Video betonte, einfach Gutes tun möchte. Allein diese Begründung wirkte auf uns bereits fragwürdig. Dennoch wollten wir unvoreingenommen an die Sache herangehen und dem jungen Mann eine Chance geben, weshalb wir uns das gesamte Video von Anfang bis zum Ende angesehen haben.

Hinter der Fassade der Großzügigkeit und den Versprechungen astronomischer Verdienstspannen verbirgt sich in den allermeisten Fällen ein handfestes Verkaufsinteresse.

Irgendwann im Laufe der Präsentation, und zähen Minuten unverbindlichen und teils Wissensaustauschs, kommt der Knackpunkt, nämlich der Verkauf eines Produkts, sei es eine Software, ein „exklusiver“ Kurs oder die angeblichen Dienstleistungen des von sich bezeichneten „Millionärs“ selbst.

Hier drängt sich die Frage auf ist der vorgegaukelte Reichtum durch Dropshipping und Co. lediglich eine geschickte Marketingstrategie, um eben diese Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen?

Und irgendwie Die Logik spricht Bände, jemand der tatsächlich mühelos Millionen verdient, hätte kaum die Notwendigkeit, seine Zeit in stundenlange Werbevideos zu investieren, um ein paar Hundert oder Tausend Euro mit dem Verkauf von „Geheimnissen“ zu generieren.

Viel wahrscheinlicher ist, dass genau dieser Verkauf die eigentliche Einnahmequelle darstellt und der Traum vom passiven Einkommen für die Follower oft unerreichbar bleibt.

Die psychologischen Mechanismen, die hier greifen, sind perfide. Die Inszenierung eines luxuriösen Lebensstils weckt Begehrlichkeiten und erzeugt den Wunsch, Teil dieser vermeintlichen Erfolgsgeschichte zu sein. Das Versprechen kostenloser Informationen senkt die anfängliche Skepsis.

Doch die lange Hinhaltung und die übertriebenen Gewinnversprechen dienen dazu, eine emotionale Bindung aufzubauen und die kritische Denkfähigkeit zu untergraben, bevor dann das eigentliche Verkaufsangebot präsentiert wird.

Es ist nicht auszuschließen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die mit Dropshipping oder ähnlichen Modellen erfolgreich sind. Doch die schiere Menge an „Online-Millionären“ auf Instagram, die alle nach dem gleichen Muster vorgehen, sollte stutzig machen. Oftmals wird ein idealisiertes Bild gezeichnet, das die harte Arbeit, den hohen Wettbewerbsdruck, die notwendigen Marketing- investitionen und die potenziellen Risiken dieser Geschäftsmodelle völlig ausblendet.

Die kritische Frage lautet daher: Wer profitiert wirklich von diesem „System“? Sind es die angeblichen Gurus, die mit dem Verkauf ihrer Produkte und „Geheimnisse“ gutes Geld verdienen, oder die unzähligen Nutzer, die dem Versprechen vom schnellen Reichtum folgen und am Ende oft mit leeren Händen dastehen?

Es ist an der Zeit, die glitzernde Fassade der Instagram-Millionäre kritisch zu hinterfragen und sich bewusst zu machen, dass echter Erfolg in den seltensten Fällen über Nacht und ohne harte Arbeit erzielt wird.

Wer sich für Online-Geschäftsmodelle interessiert, sollte gründlich recherchieren, realistische Erwartungen haben und sich nicht von unrealistischen Versprechungen blenden lassen.

Denn allzu oft ist das eigentliche „Geschäftsmodell“ nicht der beworbene Weg zum Reichtum, sondern der Verkauf der Illusion davon.

Beitrag: Günter Wolfgang

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