Vom 15. – 19. Oktober legt sich die Salzburger Altstadt wieder einen bunten Klangmantel um. Jazz And The City Sounds Together heißt das neue Motto der kultigen Tage. 23 Orte erklingen nicht nur jazzig, sondern global „groovig“ und elektronisch. Das ist die Idee des neuen Programmkoordinators Markus Deisenberger, der die insgesamt 60 Veranstaltungen mit einem Team zusammengestellt hat.

„Es war ein demokratischer Prozess, weil ich finde, dass eine solche Idee nicht nur mehr von einem Kurator umgesetzt werden kann“, unterstreicht der gebürtige Salzburger. Insgesamt können die Besucher 60 kostenlose Konzerte besuchen. Deisenberger hebt vor allem Katrin Pröll (Salam Music) , Österreichs Expertin der World Music, und Jakob Flarer hervor, der die renommierte Bookingagentur Saudates führt. „Es war schon spannend, Musiker aus Kolumbien oder Marokko zu verpflichten. Wichtig war uns zudem, den „Fair-Pay-Gedanken“ zu leben“, sagt Deisenberger.
Herz und Seele des Jazz entdecken
Mit dem bereits am Mittwoch startenden Pre-Opening möchte das Kuratoren-Team das Herz des Jazz wiederbeleben. Schließlich fanden sich die größten Musiker immer in Clubs oder Kneipen zusammen. Deshalb beginnt die Reise in acht Lokalen der Altstadt. Die Clubs waren einst das Herz des Jazz für die Öffentlichkeit. So wurde Lionel Hampton, der bekannteste Vibraphonist der Frühzeit, in seinem Lokal von Benny Goodman, dem Bandleader des ersten großen Jazzkonzertes, entdeckt.
Die Seele dieses Genres ist in die Kirchen zu finden, weil diese Musik aus einer tiefen Spiritualität heraus entstanden ist. Deshalb öffnen mit der Kollegienkirche oder der Pfarrkirche Mülln auch heiligen Hallen ihre Pforten. Spiritual Jazz bietet auch die international renommierte Muriel Grossmann. Deisenberger freut sich sehr, sie für das diesjährige Festival gewonnen zu haben. Die österreichische Saxophonistin ist am Sonntag im kultigen Marionettentheater zu erleben.
Die Welt zu Gast in Salzburg

Die vorher angesprochenen Vertreter des Global Groove sind unter anderem Aita Mon Amour aus Marokko, die Teil des Openings am Donnerstag in der Szene Salzburg sind, und Pambele aus Kolumbien, die am Freitag auf der Bühne des Residenzplatzes spielen. Das sehr abwechslungsreiche Programm lässt die Musikfreunde auch großartige Solokünstler für sich entdecken. „Musiker, die alleine ein Konzert bestreiten, haben schon eine besondere Qualität, die wir gerne würdigen“, meint Deisenberger. Der gebürtige Salzburger hat es mit seinem Team geschafft, das neue Motto „The City Sounds Together“ auf inspirative Art und Weise zu beleben. Die musikalischen Genießer werden sich auf vielfältige und spannende Weise inspirieren lassen können. Die Salzburger Altstadt wird in diesen vier tollen Tagen vielleicht auch einen jazzigen „Woiferl“ erleben, den auch Klassik und Jazz können faszinierende Weise verschmelzen wie früher bereits Stars wie Jacques Loussier oder der brillante Eugen Cicero bewiesen haben.
Text: Ulrich J. Kaiser
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