Vier Tage Jazz And The City Sounds Together sind Vergangenheit. Seit mehr als 25 Jahren begeistert Europas einzigartiges Jazz-Festival Tausende Salzburger Gäste und Einwohner. „Es ist schon besonders die Vibes in der Stadt zu spüren“, unterstreicht Roland Aigner, der Geschäftsführer des Salzburger Altstadtverbandes.

© Bild: Copyright Kultur Online TV-FM Die Mozarteum Marching Band begeisterte die Gäste
Beitrag Jazz and The City

Das Festival ist einzigartig, weil es kostenlos ist. Und auch deshalb ein Unikat, weil innerhalb von vier Tagen 60 Konzerte an 20 Orten zu bestaunen sind. „Ich glaube, dass alles sehr gut gelungen ist“, findet Programmkoordinator Markus Deisenberger. Der gebürtige Salzburger hat gemeinsam mit einem Team die Idee von Jazz And The City erweitert und den Global Groove mit ins Programm genommen. Selbst die „mutigen“ Engagements rissen das begeisterte Publikum mit. Ein Wiedersehen 2026 macht jetzt schon Freude.

Vier Stunden, drei Genres

Ich selbst tauchte vier Stunden in das Festival ein, um mir einen Eindruck zu verschaffen. Jazz ist enorm breit gefächert. Mit diesem reichhalten Programm sollten die Menschen die Musik für sich entdecken und wirken lassen. Ich erlebte auf meiner Entdeckungsreise in vier Stunden drei Genres. Theoretisch wären mindestens noch zwei mehr möglich gewesen. Ich ließ mich treiben und wurde an jeder Station auf wunderbare Weise abgeholt.

Jazz stellt einen Strauß reichhaltiger Ausprägungen dar. Basis sind die Klängen für Jedermann. Musik, die ins Ohr geht, die einen mitswingen lässt. So machte ich zunächst auf den Weg zur Mozarteum Marching Band, die am Markertplatz ihre fußläufige Reise quer durch die Altstadt startete. Das Ensemble brachte gleich zu Beginn gute Schwingungen ins Feld, so dass die Zuhörer begeistert mitgingen.

Marching Bands erinnern mich  analog der Clubkonzerte an New Orleans, eine der Wiegen des populären Jazz. Diese Gruppen wandern durch die Straßen und vermitteln den Menschen die Leichtigkeit des Seins. Sie zaubern ein Lächeln ins Gesicht und erfüllen die Herzen mit Freude. Sie erschaffen musikalischen Wellen, auf denen es sich leicht surfen lässt.

© Bild: Copyright Kultur Online TV-FM Experimentelle Klänge im Kapuzinerkloster

 

Erhabener Blick, experimenteller Klang

Meine zweite Station begann nochmals am Markertplatz. Von dort marschierten die mehr als 100 neugierigen Gäste ohne Musik an einen Ort, den sie vorher nicht wussten. Wir landeten auf dem Gipfel des Kapuzinerberges mit einem atemberaubenden Blick über die gesamte Altstadt.

Die musikalische Überraschung war auch gelungen. Das Quartett, das zu drei Vierteln aus Saxofonisten bestand, hüllte die Wandersleute nicht in einen sanften Sound, sondern „provozierte“ diese mit experimenteller Musik. Die Künstler zeichneten Bilder.

Manchmal konnte man denken, die Saxofone würden sie selbstständig machen und Gespräche unterschiedlicher Emotionalität miteinander führen. Das Spannende an derlei Darbietungen ist, dass die Künstler Bilder in den Zuhörern erwecken. Jeder interpretiert und fühlt diese anders und darüber können sich  die Zuhörer im Nachgang angeregt austauschen. Sich einlassen auf die Vielfalt des Programms stellt die Grundidee von Jazz And The City dar.

Junge Musiker auf großer Bühne

Dritter Teil meiner zugegebenermaßen kurzen Reise durch Salzburg hatte den Residenzplatz als Station. Dort war eine große Bühne aufgebaut. Der Vorhang öffnete sich schließlich nicht nur für Stars, sondern auch für junge Künstler. So sind Schülerbands ein fester Bestandteil des Programms und in diesem Fall genoss ich eine Bigband. Die begrüßte mich gleich mit dem jazzigen Evergreen „Take The A Train“ und swingenden Evergreens wie „Just A Two Of Us“ oder „Heavenly“.

Es war schön zu sehen, dass sich sehr viele Menschen vor der Bühne eingefunden hatten und begeistert mitklatschten. So entfaltete sich eine fröhliche Leichtigkeit über dem Platz und auch der Spaß, das Tanzbein zu schwingen.

Dies taten Angelika und Wilfried, die sich voller Fröhlichkeit meinen Fragen im Podcast stellten. „Heavenly“: in der Tat himmlisch sind die vier tollen Tage von Jazz and City Sounds Together. Der neue Zusatz ist ein Prädikat eines modifizierten Ursprungskonzept und in der Tat erklang die Stadt gemeinsam und mit ihr jeder einzelne Gast ließ sich mitreißen.

Text: Ulrich J. Kaiser

#Jazz #Salzburg