DEUTSCHLAND

Action ist Charakter

Von den “Warriors” bis “Nur 48 Stunden” – Regisseur Walter Hill hat den modernen Actionfilm mitgeprägt. Ein Gruß zum achtzigsten Geburtstag.

© Columbia Pictures

Walter Hill gehört sicher zu den prägendsten Regisseuren, Produzenten und Drehbuchautoren des Actiongenres. Er kam am 10. Januar 1942 in Long Beach in Kalifornien auf die Welt, kämpfte als Kind mit Asthma, wodurch er mehrere Jahre Schule verpasste, und wurde schon früh zum Filmfan.

Außerdem interessierte sich Hill für Comics, weshalb in ihm der Wunsch erwuchs, Comics zu zeichnen und er infolgedessen Kunst an der Universidad de las Américas in Mexico City studierte. Später wechselte er an die Michigan State University und machte dort seinen Abschluss in Geschichte.

Nach einem kurzem Intermezzo, bei dem er in Los Angeles im Auftrag einer Firma für Geschichtsdokumentationen recherchierte, landete Walter Hill schließlich in Hollywood. Er fing im Postraum von Universal an, absolvierte ein Trainingsprogramm der Directors Guild of America und arbeitete als Regieassistent an Filmen wie „Thomas Crown ist nicht zu fassen“ und „Bullitt“.

Während dieser Zeit arbeitete er auch an Drehbuchbüchern. Das erste verfilmte davon war „Hickey & Boggs“, das Regisseur Robert Culp allerdings etwas umschrieb, weshalb Hill mit dem Resultat nicht ganz zufrieden war. Der Film trägt aber bereits Züge des Buddy-Cop-Genres, das Hill zehn Jahre später mit „Nur 48 Stunden“ so richtig aus der Taufe heben sollte.

Warner stellte Hill, neben späteren Genre-Größen wie John Milius (mit dem er später öfter zusammenarbeitete), Brian de Palma und Terence Malick, als Autor ein. Sein nächstes Drehbuch, „Getaway“, wurde von einem von Hills Idolen verfilmt, Sam Peckinpah. Seine folgenden Scripts, „Webster ist nicht zu fassen“, „Der Mackintosh Mann“ und „Unter Wasser stirbt man nicht“, waren Auftragsarbeiten, ehe er 1975 das erste Mal selbst Regie führen sollte.

Hills Debüt „Ein stahlharter Mann“ mit Charles Bronson ist ein Boxerdrama zur Depressionszeit, das mit reichlich Western-Anleihen daherkommt. Hill selbst sagte in einem Interview: „Every film I’ve done has been a western.“

Hills zweite Regiearbeit, „Driver“, zeigt die Einflüsse zweier weiterer Genres, die Hill neben dem Western sehr inspirieren: Der Film Noir und der Gangsterfilm. „Driver“ selbst wiederum beeinflusste Nicolas Winding Refns „Drive“ und Edgar Wrights „Baby Driver“ stark, weshalb Hill in letzterem Film auch einen Cameo als Sprecher absolviert.

Im Alter von 77 nahm Hill mit „The Cowboy Illiad – A Legend Told in the Spoken Word“ seine erste Platte auf – eine von ihm eingesprochene Westernstory. Hill ist seit 1986 mit der Agentin Hildy Gottlieb verheiratet und hat mit ihr zwei Töchter, Joanna und Miranda.

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