Abenteurer, Weltenbummler, Draufgänger: Das Image und der Mann dahinter gehörten zusammen.
Aus dem jungen Eberhard Krüger sollte ein strammer Nationalsozialist werden. Stattdessen wurde er Hardy Krüger: ein Weltenbummler, der an der Seite von John Wayne Karriere machte.
Hardy Krüger wurde am 12. April 1928 in Berlin geboren. Im deutschen Film hat er bereits frühzeitig Karriere gemacht, ist auf großen Bühnen aufgetreten, und hat viele Bücher geschrieben. Hildegard Knef und Hardy Krüger waren die einzigen deutschen Schauspieler, die in den ersten drei Dekaden nach dem Krieg am Broadway spielen durften.
In den Jahren, da niemand einen Schauspieler sehen wollte, der einem Land entstammte, das die ganze Welt mit Tod, Verderben und unsäglicher Not überzogen hatte, spielte er als erster Deutscher Hauptrollen in Filmen, die in London, Paris, Moskau, Australien und Hollywood entstanden. Die englische Presse hat ihn 1957 zum Botschafter seines Landes erklärt.
Während der sechziger und siebziger Jahre lebte Hardy Krüger auf seiner Farm am Fuße des Kilimanjaro.
Regisseur Roy Baker besetzte ihn in dem US-amerikanischen Film „The One That Got Away“ – „Einer kam durch“ in der Übersetzung, der aus dem namenlosen Deutschen einen Schauspieler mit Weltrang machte. Es folgten Filme wie „Hatari!“ mit John Wayne, „Die Wildgänse kommen“ mit Richard Burton, „Der Flug des Phönix“ mit James Stewart, insgesamt drei Filme mit Sean Connery, außerdem stand er mit Charles Aznavour, Orson Welles und Claudia Cardinale vor der Kamera.
Seit 1978 lebte Krüger in dritter Ehe mit der US-Amerikanerin Anita Park – einer Fotografin und Autorin – abwechselnd in den kalifornischen Bergen und in Hamburg. Nun ist er im Alter von 93 Jahren in Kalifornien gestorben.
Der Schauspieler und Schriftsteller sei plötzlich und unerwartet in Palm Springs gestorben. „Du hältst den Atem an, die Welt bleibt stehen (…). Was bleibt ist Liebe“, verabschiedete sein Sohn, Hardy Krüger junior.
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