Fort Kniepass als neue Ausflugsperle

Seit Sommer ist das wunderschöne Saalachtal um eine Ausflugsperle reicher. Die Gäste können den ehemaligen Grenzposten Fort Kniepass entdecken. In den letzten zwei Jahren wurden seitens der Salzburger Burgen und Schlösser rund 15 Millionen Euro investiert, um dieses Kleinod in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

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Ulrich J. Kaiser sprach mit Elisabeth Schratl, der Verwalterin des Fort Kniepass

Die Entdeckungsreise beginnt am Besucherzentrum, das in der Architektur neu, aber dennoch elegant ins Gesamtbild eingepasst ist. Das Fort liegt rund 55 Meter über dem Ort Unken. Damit der Aufstieg zu einem interessanten Erlebnis wird, verwandelt sich der Weg in einen Themenweg. 12 spannende Stationen lassen die Ausflügler informativ, aber auch emotional ihre Sinn rund um das  „Thema Grenze“ schärfen.

Die verschiedenen Blickwinkel erweitern das Bewusstsein, dass oftmals künstliche geschaffene Linie sich zwar im Geist verfestigen mögen, aber dennoch auf unterschiedliche Weisen  – manchmal mutig, manchmal rein natürlich, manchmal aus der Not heraus – überwunden werden. Tiere wandeln zwischen den Herrscher-Welten. Schmuggler tauschten nicht nur „Kriminelles“, sondern auch Überlebenswichtiges aus. Grenzen trennten aber auch Menschen, deren Herzen zusammengehören. Sie waren Mittel, weil im Normalfall künstlich erschaffen, für kriegerische Machtspielchen. Dieser Weg lädt dazu ein, das Herz entdecken zu lassen und die Wahrhaftigkeit des wahren Menschseins zu erkennen. Menschen sind nicht da, um zu trennen, sondern um sich zu verbinden.

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Jahrhunderte alte Geschichte

1350 wurde der „Kniepoz“ erstmals als Grenzstation erwähnt. Knie deshalb, weil der Fluss an dieser Stelle einen Knick macht. Im Fluss der Geschichte spielten die Erzbischöfe Markus Sittikus, regierte von 1612 bis 1619,  und Paris Lodron, der von 1619 bis 1653 das Zepter schwang, eine wichtige Rolle. Die Talenge wurde aufgeweitet und das Fort ausgebaut. Damals tobte der 30-Jährige Krieg, ein Glaubenskampf, und Paris Lodron hatte Angst vor bayerischen Übergriffen. Der „Chniepoz“, wie die Festung historisch hieß, blieb von Kämpfen verschont. In einem Krieg mit ständigen wechselnden Koalitionen. Menschen wurden verwirrt, aufgewiegelt und fürs Schlachtfeld angeworben. Ein Dreiklang, den wir auch heute in unterschiedlichen Ausformungen vor allem auf der psychischen Ebene erleben.

Ein bunter Erlebnisstrauß

Fort Kniepass ist ein lebendiges Denkmal. Ein Denkmal, das sehr viel Lebensfreude und interessante Einblicke bringt. Am Gipfel angekommen, öffnet die kleine Festung seinen Vorhang für viele AHA-Erlebnisse. So bietet das kleine Freilichttheater Platz für rund 500 Gäste und sorgt sicherlich für Kurzweil und neue Verbindungen zwischen Einheimischen und Gästen. Ab diesem Herbst tauchen die Interessierten in das neu geschaffene Fermentationszentrum ein. Liebe- und geschmackvoll bereitete Speisen aus regionalen Produkten bietet schließlich das „Fort Kulinarikum“. Der Nachwuchs ist zum Spielen in den überachten 80 Quadratmeter großen Spielplatz eingeladen. Und am Ende können Papa, Mama und der Nachwuchs über die höchste und längste Rutsche der Alpen wieder hinab ins Tal sausen. Diese stellt  eine private Investition dar.

Beitrag Ulrich J. Kaiser

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