Der Salzburger Rupertikirtag ist immer eine genussvolle Entdeckungsreise wert. Die ganze Altstadt lebt und wenn sie von der Sonne verwöhnt wird, ist sie doppelt herrlich zu erkunden.
Ich wandere zunächst durch den Garten des Schlosses Mirabell. Hier fühlt sich der Gast wie im Frühling, weil es überall grünt und blüht. Die Wanderung führt mich weiter über die Salzach. An deren Ufer ist ein langer Markt aufgebaut. Es gibt allerlei zu entdecken. Von selbst bemalten Steinen bis hin zu wunderschönen Holzmöbeln, die sich wie von Zauberhand aus alten Wurzeln herausschälen.

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Handwerkskunst hautnah
Salzburg ist ein alte Handwerkerstadt. Noch heute finden wir über 100 Betriebe in den alten Gassen, die die Plätze rund um den Dom umgarnen. Während des Kirtags, dem größten Volksfest des Landes Salzburg, gibt es daher auch einen eigenen Handwerkermarkt. Wir hören das Hämmern des Schmieds, der das glühende Eisen formt.
Wir entdecken die faszinierende Vielfalt elegant gestalteter Messer und selbstverständlich auch die Metzgerkunst, die die knurrenden Mägen zum Schweigen bringt.
Die Wollwurst ist der Teil der Kirta-Tradition. Sie ist weiß und auch ohne viel Erforschung sehr verwandt mit der bayerischen Weißwurst. Sie sieht eher wie ein kleines „Päckchen“ aus, ist also nicht rundlich, sowie auch anders gewürzt.
Wer es nicht so herzhaft mag, der entdeckt auch die süßen Seiten der salzburgischen Backkunst. Obwohl es heute rund 30 Grad hat, erinnern die süßen Versuchungen ein „bisserl“ an Weihnachten.

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Familiäres Flair
Recht spannend wird’s am Stand des Lions Clubs. Dort steht Günther Uitz. Er schöpft sogar noch Papier, ehe es dann in die weit über 100 Jahre alte Druckermaschine geht. Doch hört selbst, was Günther erzählt.
Gespräch mit Günther Uitz

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Der Rupertikirtag glänzt durch sein sehr familiäres Flair. Die Kinder haben richtig Spaß, wenn sie die alten Fahrgeschäfte nutzen. Hier ist nichts laut und riesig. Die Betreiber der vielen Angebote nehmen die kleinen und großen Gäste mit auf eine Zeitreise. Der Kirtag geht viele hundert Jahre zurück. Er ist Rupert, dem Patron des Landes gewidmet. Salzburg erwachte unter diesem Bischof wieder zu neuem Leben. Vor 48 Jahren wurde der moderne Kirtag aus der Taufe gehoben. Viele Schausteller kommen seit dem Neustart hierher. An allen Ecken spüren wir das familiäre Flair. Und so neigt sich die Wanderung über den Rupertikirtag dem Ende entgegen. Ich habe diese Stunden sehr genossen.
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Beitrag Ulrich J.Kaiser