Altes Pastorenhaus Martfeld öffnet im März als Museum

Auf Baumstämmen ist das alte Pastorenhaus von Martfeld vergangenes Jahr an einen neuen Ort gerollt worden – nach längerer Renovierung soll es von März an als Museum dienen. Das sagte Anton Bartling, Vorsitzender des Heimatvereins in dem Dorf im Landkreis Diepholz.

In dem Museum solle an die Reformation in der Region südlich von Bremen erinnert werden und an Otto Homfeld, den ersten lutherischen Pastor im Dorf. Homfeld hatte das Fachwerkhaus 1535 für seine Familie bauen lassen. „Wenn man die Häuser drumherum anschaut, weiß man, was das für ein stattliches Haus war“, sagte Bartling.

Das auf plattdeutsch Pastors Hus genannte Gebäude überlebte knapp fünf Jahrhunderte, weil es mit einem größeren Haus umbaut worden war.

2020 wurde die Balkenkonstruktion des Pastorenhauses freigelegt und in althergebrachter Technik 140 Meter weiter an einen neuen Standort gerollt. Das drei Tage lange Schauspiel habe viele Schaulustige und Medien aus dem In- und Ausland angezogen, berichtete Bartling.

Seitdem ist das Haus renoviert worden: Es bekam ein neues Dach, die Giebel wurden geschlossen, das Fachwerk wurde verfüllt. „Wir haben versucht, regionale Baustoffe zu verwenden.“ So stamme das Rapsstroh zum Füllen aus einem Nachbarort, der Kuhdung aus Martfeld selbst und der Lehm aus Rethem an der Aller.

Auch konnte durch Ausgrabungen am alten Standort die Feuerstelle rekonstruiert werden. Für das Museum sei sie nachgebaut worden, sagte Bartling.

Die Kosten für die Bauarbeiten und den Umzug auf Holzbalken beliefen sich auf etwa 300.000 Euro. Etwa 90.000 Euro soll die Ausstellung für das künftige Museum kosten. Finanziert werde dies größtenteils über Sponsoren sowie über Landes- und Bundesmittel. In dem neuen Museum soll die Geschichte von Pastor Homfeld digital auf großen Monitoren erzählt werden. Geplant ist auch ein Modell, das zeigen soll, wie das 57 Quadratmeter große Pastorenhaus in dem größeren Bauernhaus steckte.

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