DEUTSCHLAND

Migrant aus Norddeutschland – Kabarettist Jakob Friedrich erstmals im Kulturhaus Osterfeld

Noch ein aufstrebender Schwäbischer Comedian und Kabarettist: Jakob Friedrich aus Besigheim gab am Donnerstagabend sein Debüt im Osterfeld-Studio.

© Frommer

Jakob Friedrich ist seit 15 Jahren Facharbeiter in der schwäbischen Metall- und Elektroindustrie. In seinem ersten Solo Programm “I schaff mehr wie Du!” analysiert er in charmanter Art und Weise die schwäbische Mentalität sowie politische und wirtschaftliche Zusammenhänge. Er nimmt sein Publikum mit auf die Reise in seinen Arbeitsalltag und imitiert auf hinreißend komische Art seine Kollegen und Vorgesetzten.


Der Comedian und Kabarettist überzeugt mit einem sehr kurzweiligen und pointenreichen Programm voller Situationskomik und Sprachwitz. Seine Themen sind mitten aus dem Leben gegriffen. Die von ihm beschriebenen Alltagssituationen werden durch seine witzigen Schilderungen zu kuriosen Begebenheiten, die dem Publikum den alltäglichen Wahnsinn vor Augen führen.

Knapp 40 Zuschauer verfolgten sein Solo-Programm „I schaff mehr wie Du!“. Auf der Bühne gibt Friedrich dem bodenständigen Metall- oder Elektrofacharbeiter im Blaumann. Seine Eltern sind aus Bremen zugezogen – oder, wie er es nennt: „Migranten“ aus Norddeutschland. Dieser Hintergrund erlaubt Friedrich natürlich scharfsichtige Vergleiche der schwäbischen Lebensart mit der Bremer Mentalität.

Wirklich befreiendes Lachen ist an diesem Abend eher rar – die aller Ehren werte Werbung für das Grundeinkommen gerät ihm schlicht zu lang; das Erzähltempo ist meist zu gemächlich. Mit dem aktuellen Programm läuft Friedrich Gefahr, vom Publikum wie die von ihm beschriebenen „Kässpätzle in Bremen“ wahrgenommen zu werden, aber sicher nicht als der angekündigte „schwäbische Senkrechtstarter“.

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