DEUTSCHLAND

Niederdorla – Neue Pläne für Museum am Opfermoor

Das Museumsgebäude am Opfermoor Niederdorla im Unstrut-Hannich-Kreis soll einen neuen Standort erhalten.

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Als man 1947 an einem verlandeten See bei Niederdorla mit dem Torfabbau begann hatte niemand nur die geringste Ahnung was sich unter dem Torf befand. Es dauerte auch noch weitere zehn Jahre bis man die ersten Funde machte.

Doch als dann das Museum für Ur- und Frühgeschichte in Weimar den Torfabbau wissenschaftlich begleitete, stellte man bald fest, dass unsere Vorfahren hier über 1000 Jahre lang einen sehr bedeutenden Kultplatz betrieben.

Neben zahlreichen Gefäßen und Knochen wurden von Steinen oder Ruten eingekreiste Opferstätten gefunden. Die ersten nachweisbaren religiösen Handlungen fanden bereits im 6. Jh.v.Chr. statt und selbst nach der Christianisierung der Region wurden noch bis ins 11. Jahrhundert hinein den alten Göttern Opfer dargebracht.

Das Gelände dient heute als Freilichtmuseum. Es wurden mehrere ehemalige Kultstätten rekonstruiert und eine alte germanische Siedlung nachgestaltet. Mehrmals im Jahr gibt es Veranstaltungen des Förderkreises, in denen das Leben unserer Urahnen anschaulich dargestellt wird.

Außerdem gibt es am Ortsrand von Niederdorla einen Museumsbau, in dem viele interessante Funde aus dem Opfermoor ausgestellt werden.

Das Museumsgebäude am Opfermoor Niederdorla im Unstrut-Hannich-Kreis soll einen neuen Standort erhalten. Das Ausstellungsgebäude rückt dann näher an den geografischen Mittelpunkt Deutschlands und ans Freigelände Opfermoor heran.

Mit den Plänen beschäftigt sich Anfang 2022 der Gemeinderat der zuständigen Landgemeinde Vogtei. Das Museum hat mit Kerstin Fernau seit August eine neue Leiterin. Sie möchte sich vor allem um mehr Internetpräsenz und bessere Vermartkung der germanischen Kultstätte kümmern, so Hecht.

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