Als umfangreichste Sammlung von Stücken aus dieser Manufaktur gilt die Dauerausstellung im Städtischen Museum im Welfenschloss in Hann.
Die Mündener Fayence-Manufaktur, die Carl Friedrich von Hanstein, preußischer Generalleutnant, im Jahr 1754 gründete, war eine 100 Jahre lang bestehende Manufaktur für Fayencen, also für kunsthandwerklich hergestellte Keramik, die als Vorläufer des Porzellans gilt.
Münden, in der sich auch wertvolle Leihgaben, beispielsweise von der Sparkasse Münden, befinden. Aufwendig verziertes Tafelgeschirr und Suppenterrinen, kostbare Netzvasen, Bierhumpen, die mit Trinksprüchen versehen wurden, und bemalte Tierdosen und Tierfiguren werden dort gezeigt.
An der Bodenmarke, die auch als Handelsmarke, Keramikmarke oder Porzellanmarke bezeichnet wird, lässt sich die Herkunft der Ausstellungsstücke bestimmen. So zeigt die Bodenmarke der Mündener Fayence-Manufaktur drei abnehmende Monde in Anlehnung an das Stammwappen der Familie von Hanstein, die dem Buchstaben „C“ ähneln. Der mittlere Sichelmond ist dabei nach unten versetzt.
Eine Kennzeichnung auf der Unterseite durch den Hersteller ist bereits bei römischer Kunst und chinesischem Porzellan bekannt. Ab 1720 findet man den Markenhinweis in Europa.
Bis 1810 wurde er mit dem Pinsel und blauer Farbe unter der Glasur aufgetragen (Pinselmarke). Später kamen dann Gummistempel und grüne Farbe zum Einsatz. In der Anfangszeit wurden die in Münden hergestellten Fayencen mit Unterglasurfarben bemalt.
Sie ermöglichten ein Dekor in den Farbtönen Manganviolett bis Mattgrün sowie in zarten Blau- und Gelbtönen. Mit den Aufglasurfarben, die auch Muffelfarben genannt werden, wurde die Farbgestaltung ab 1770 dann intensiver und vielseitiger.
Die Arbeiten im Städtischen Museum sind aufwendig bemalt, oftmals mit Blumenmotiven. Die Netzvasen zeigen dabei eine Besonderheit: An jedem Kreuzungspunkt des Netzes befindet sich eine Vergissmeinnicht-Blüte. Sie besteht aus sechs blauen Blütenblättern um einen gelben Mittelpunkt herum.
Am 29. Juli 1898 wurde das Mündener Museum im Welfenschloss feierlich eröffnet. Die Ausstellung basierte auf einer umfangreichen Altertümer-Sammlung geschichtlicher Funde, die bei der Aushebung der Baugrube für den Aussichtsturm im Jahre 1881 auf der Tillyschanze gemacht wurden.
Für die ständig wachsende Altertümer- Sammlung im unteren Turmzimmer der Tillyschanze erwiesen sich die Räumlichkeiten bald als zu eng. 1887 umfasste die Sammlung rund 1800 Objekte.
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