DEUTSCHLAND

Klimt auf Dachboden – Spediteur stahl Kunst

Zeichnungen von Gustav Klimt und Egon Schiele lagerten auf dem Dachboden der Eltern.

Aufgeflogen ist der Speditionsmitarbeiter, weil er sich wegen eines chinesischen antiken Bronzegefäßes an eine Londoner Datenbank für gestohlene Kunstwerke gewandt hatte.

Der Gesamtwert der Kunstwerke wurde auf 1,3 Millionen Euro geschätzt. Der 45-Jährige war bei einer Spedition in Wien beschäftigt, die wiederum ein Unternehmen zur Untermiete hatte, das sich auf Kunsttransporte spezialisiert hatte.

Der Verdächtige genoss offenbar großes Vertrauen, hatte eine hohe Sicherheitsstufe und dementsprechend auch Zugang zu der auf dem Firmengelände gelagerten Kunst.

Darüber hinaus war er selbst sehr kunstaffin und „hatte zumindest ein gutes Gespür für wertvolle Kunstgegenstände“, erläuterte Polizeisprecher Markus Dittrich.

Die Ermittler staunten nicht schlecht, denn sie fanden auch Gemälde, Zeichnungen von Klimt, Druckgrafiken von Egon Schiele und ein Porträt von Kaiser Franz Joseph, gestaltet von Friedrich Wailand, mit einer Goldschmiedearbeit des Hofjuweliers Köchert.

Manche der gefundenen Werke waren nicht einmal als gestohlen gemeldet, was die Vermutung nahelegt, dass das bereits als Versicherungsfall abgewickelt wurde. Dass er die Kunst nicht zur eigenen Erbauung gelagert hatte, zeigt unter anderem das Interesse des Mannes an einer Villa im Wert von 4,3 Millionen Euro. Diese habe er allerdings nur zur Inspiration betrachtet, weil er selbst bauen wollte.

Der Fall kam ans Licht, nachdem der Mann auf der Datenbank des Londoner Art Loss Register nach einem chinesischen Bronzegefäß aus dem 11. Jahrhundert gesucht hatte. Der Gegenstand war dort zwar nicht eingetragen, doch er war in der Kunstdatenbank der Interpol als gestohlen gemeldet.

Die internationale Polizeibehörde erfuhr von der Abfrage des Mannes, der auch bereits mit einem internationalen Auktionshaus in Kontakt stand, um das Gefäß zu Geld zu machen. Österreichische Behörden konnten das Objekt und fünf weitere Kunstwerke bei Hausdurchsuchungen sicherstellen.

Der Verdächtige habe die Taten nach und nach gestanden, nachdem ihm Beweise vorgelegt wurden.

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