DEUTSCHLAND

„Kunst muss einen Bezug zum Leben haben“

“Veränderungen sind gut. Das ganze Leben ist eine unaufhörliche Serie von Metamorphosen. So lange sich noch etwas verändert, ist man noch lebendig.”

© Matthias Kreuzinger

Vladimir Jurowski, geboren in Moskau, begann seine musikalische Ausbildung am dortigen Konservatorium und setzte sie an den Musikhochschulen von Berlin und Dresden fort.

Seinen internationalen Einstand als Operndirigent gab er 1995 beim Wexford Festival mit Nikolai “Rimski-Korsakows Mainacht”. Im selben Jahr debütierte er am Royal Opera House Covent Garden in London mit “Nabucco”. Seitdem gastierte er u. a. an der Metropolitan Opera in New York, am Teatro alla Scala in Mailand, an der Opéra national de Paris, am Bolschoi-Theater in Moskau, an der Semperoper in Dresden sowie bei den Salzburger Festspielen.

Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet ihn zudem mit dem Chamber Orchester of Europe und dem ensemble unitedberlin. Als Gastdirigent war er unter anderem bei den Berliner und den Wiener Philharmonikern sowie dem New York Philharmonic, beim Royal Concertgebouw Orchestra in Amsterdam, beim Cleveland und beim Philadelphia Orchestra, bei den Symphonieorchestern von Boston und Chicago, beim Tonhalle-Orchester Zürich, bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden sowie beim Gewandhausorchester Leipzig zu erleben.

An der Bayerischen Staatsoper debütierte er in der Saison 2015/16 in einem Akademiekonzert u. a. mit Sergej Prokofjews Symphonie Nr. 3; dessen Oper “Der feurige Engel” leitete er anschließend in einer Neuproduktion. Außerdem dirigierte er in der Spielzeit 2020/21 die Neuinszenierung von “Der Rosenkavalier”.

Seit Herbst 2021 ist Vladimir Jurowski Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper.

Er möchte sein Leben mehr konzentrieren. Durch sein Pendeln zwischen München und Berlin verbringt er viel Zeit im Zug. Eine Verbesserung aus seiner Sicht. Nicht mehr so viel Flugzeug.

Vladimir Jurowski wünscht sich mehr Kontinuität und ist der Meinung, dass ein Dirigent zwischen sieben und zehn Jahren bei einem Orchester bleiben sollte. Diese Zeitspanne sei wichtig, um Veränderungen herbei zuführen. Eine Vertragsverlängerung zur die Leitung des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlins sei so für ihn nur der logische Schritt. Beide Seiten verstehen sich gut.

Für Vladimir Jurowski hat die Kunst in seiner Zeit einen Zweck und zwar den Bezug zur aktuellen Geschichte, besonders die politische Kunst. Es sei aber eben auch völlig normal. In Russland habe er damals auch die Theaterstücke und die Bücher unter dem jeweiligen politischen Licht betrachtet und verstanden. Das Bewusstsein für die Entstehungszeit spielt eben eine entscheidende Rolle, um die Botschaft der Kunst zu verstehen.

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