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Kunstprojekte 2022 als NFT

Unter einem Non-Fungible Token (NFT) versteht man ein digital geschütztes Objekt, das nicht ersetzbar ist und auch keine Kopien möglich sind.

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Eine andere gängige Definition beschreibt NFTs als digital geschützte Originale. Das Objekt ist eine geschützte Datei, die auf Informationsblöcken basiert, also letztendlich auf einer Blockchain.

In jedem Block sind Daten zum Objekt sowie ein Hashwert gespeichert und die Blöcke bauen aufeinander auf. Diese Technik ist von Kryptowährungen schon lange bekannt.

Durch den Hashwert ist jeder Block einzigartig und ist damit nicht kopierbar oder austauschbar. Künstler erstellen mit dieser Technik mehr und mehr digitale Dateien, Bilder oder Memes, die dann zu Einzelstücken werden. Gleiches gilt auch für Kunstwerke.

Von Plattformen wie TikTok und Twitter bis hin zu CNN News hat das Trendthema Millionen von Menschen mit der Frage zurückgelassen, was es ist und wie es für sie funktionieren kann.

Nach dem erstaunlichen Rekord eines Grafikers namens Beeple, der im März 2021 eine Ansammlung von 5000 Bildchen für 69 Millionen Dollar verkaufte, geriet die Kunstwelt in Aufruhr. Kaum jemand aus Galerien, Museen und Auktionshäusern hatte zuvor mit der NFT-Technologie zu tun gehabt. Und plötzlich stand Beeple, von dem niemand im Kunstbetrieb zuvor je gehört hatte, auf Platz zwei der teuersten lebenden Künstler.

Die Einmaligkeit von Kryptokunst oder NFTs beruht auf Blockchain-Technologie. Geht dies zu Lasten ihrer Aura, wie Walter Benjamin befürchtet hatte? Der deutsche Philosoph (1892-1940) konstatierte 1935 in seinem Aufsatz „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“, dass die zu seiner Zeit neu aufgekommenen technischen Möglichkeiten (Fotografie, Film) der Reproduktion zu Lasten der Aura eines Kunstwerks gingen. Diesem sei eine Art kollektives Gedächtnis inhärent, das eng verknüpft ist mit dessen kultureller, politischer und ästhetischer Entstehungsgeschichte. Die Aura schien Benjamin gar das wichtigste Attribut eines Kunstwerks. Massenhafte Reproduzierbarkeit steht in einem scheinbaren Widerspruch zu Benjamins Kunstbegriff. NFTs gelingt jedoch mithilfe wiederum modernster Blockchain-Technologie die Wiederherstellung von Einmaligkeit. Es bleibt die Frage, ob der Philosoph sich allein mit Hilfe der Technik versöhnen ließe.

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68 ff in: https://digitalcommons.du.edu/cgi/vie… https://observer.com/2021/03/nft-max-… https://www.bbc.com/news/technology-5… Zu Alan Turing „Können Computer denken? Das Chinesische Zimmer“: https://www.youtube.com/watch?v=eS1B3… „Codeknacker und Jahrhundertdenker: Was wollte Alan Turing?“: https://www.youtube.com/watch?v=iOY31… Beeple bei Christie’s: https://www.christies.com/features/Mo… https://www.spiegel.de/netzwelt/web/n… https://www.theverge.com/2021/3/1/223… Kapitel: 00:00 – Intro 01:01 – NFTs philosophisch eingeordnet 09:45 – Was sind NFTs genau? Scobel ist eine Produktion des ZDF in Zusammenarbeit mit Objektiv Media. Abonnieren? Einfac