Buchmarkt wächst

Der Umsatz in den wichtigsten Vertriebssegmenten legte 2021 zu – ganz besonders gut verkauften sich Bücher von Juli Zeh und Hape Kerkeling.

© Jan Woitas

Der deutsche Buchmarkt hat sich 2021 trotz Corona gut entwickelt. Das geht aus vorläufigen Zahlen hervor, die der Börsenverein des deutschen Buchhandels am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichte. Der Umsatz für die wichtigsten Vertriebssegmente lag 3,2 Prozent über dem des Vorjahres.

Das Geschäft lief sogar besser als vor der Corona-Pandemie: Gegenüber 2019 legte der Buchmarkt-Umsatz um 0,8 Prozent zu. Die stationären Buchhandlungen haben unter den Ladenschließungen im Frühjahr allerdings gelitten und konnten die Einbußen nicht aufholen. Sie schlossen mit einem Umsatzminus von 3,1 Prozent gegenüber 2020 sowie von 11,5 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 ab.

„Das Buch hat sich während der Pandemie als krisenfest erwiesen. Die Menschen haben ein großes Bedürfnis nach guten Geschichten, nach gesicherten Informationen, Rat und Inspiration“, kommentierte Börsenvereinsvorsteherin Karin Schmidt-Friderichs die Zahlen.

Die größten Zuwächse verbuchten Kinder- und Jugendbücher, sie brachten 9,4 Prozent mehr Umsatz als 2019. Auch Belletristik (plus 4,2) und Sachbücher (plus 1,6 Prozent) legten gegenüber dem Jahr vor der Pandemie zu.

Der meistverkaufte Roman des letzten Jahres war laut Media Control „Über Menschen“ von Juli Zeh. Auf Rang 2 folgte „Playlist“ von Sebastian Fitzek, den dritten Platz belegte Lucinda Riley mit „Die verschwundene Schwester“. Unter den Sachbuch-Titeln belegte „Pfoten vom Tisch!“ von Hape Kerkeling den ersten Platz, Ferdinand von Schirach mit „Jeder Mensch“ kam auf Rang 2, und „Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit“ von Mai Thi Nguyen-Kim auf Platz 3.

Die Anzahl der selbst verlegten Bücher nahm rasant zu. Und gerade am Anfang gab es dort mit Sicherheit Bücher, die sowohl von der äußeren Qualität als auch vom Schreibstil her eher schlecht waren. Der Markt wurde zeitweise regelrecht von Billigbüchern überschwemmt, lieblos zusammengeschrieben und schon vom Äußeren her eher abschreckend.

Schnell hieß es, selbst verlegte Bücher sind schlecht, das sind Bücher, die kein Verlag haben möchte. Doch mit der Zeit hat sich das geändert. Ein Autor, der als Selfpublisher veröffentlicht und es ernst damit meint auf dem Markt Fuß zu fassen, achtet auf Qualität. 

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