Romane als Lebensretter in Krisenzeiten: Was vermag Fiktion?

„Der Roman als Lebensretter – Über die Rolle von Fiktion in Krisenzeiten“

Die Kraft der Sprache half inhaftierten in Rumänien. Folter und Misshandlungen sollten die Insassen brechen, doch die Kraft der Sprache konnte dies verhindern, sagt die Professorin vom Institut für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie der Universität Bonn.

Literatur kann unterhaltend wirken, ablenken von der Lage, in der das Individuum sich befindet. Aber sie kann auch helfen, eine schwierige Situation zu meistern. Etwa, wenn Protagonisten aus einem Buch in der gleichen Situation sind, wie die Leserschaft im realen Leben.

Dafür ist die seit Beginn der Coronapandemie gestiegene Nachfrage nach Albert Camus Roman „Die Pest“ ein Indiz.

Geschichten können aber auch ordnungsstiftend wirken, sagt Lars Koch, Professor für Medienwissenschaft und Neuere Deutsche Literatur an der Technischen Universität Dresden.

Wie Geschichten unser Handeln beeinflussen können, das hat Friedrich von Borries untersucht. Der Professor für Designtheorie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, ließ Führungskräfte aus Unternehmen mit Unterstützung von Schriftstellern und Schriftstellerinnen Geschichten schreiben, um so ihre Vorstellungskraft zu stärken.

Unternehmer haben die Zukunft ihres Unternehmen anders geplant und in Krisenzeit weitsichtiger geführt. Vielleicht auch einer der Gründe, warum Elon Musk „Herr der Ringe“ über alles schätzt.

Der Roman ist kein Lebensretter im klassischen Sinne, doch die Fiktion kann helfen, Krisenzeiten zu überstehen.

Kultur Online TV

#fiktion #literatur #krise #pandemie

News