DEUTSCHLAND

Brexit – Erschwerte Auftrittsbedingungen für britische Künstler

Britische Künstler dürfen momentan nur für 90 Tage in Deutschland ohne Visum arbeiten. Der Brexit schürt viel Verunsicherung.

© NDR

Der Chef der Künstlervermittlungsagentur fast forward classical, Justus Wille, sieht die Brexit-Verhandlungen bezüglich des Kultursektors nicht annähernd als abgeschlossen an. Für die Veranstalter ist es nach dem Austritt der Engländer aus der EU sehr teuer britische Künstler zu engagieren. Zusätzliche Beiträge für Krankenkassen und Sozialabgabe fallen an. Denn die Versicherungen arbeiten nicht zwischen der EU und UK zusammen.Zudem benötigt der Künstler eine konkrete Einladung, ein quasi Sponsorship, vom Veranstalter aus Deutschland, um in Deutschland auftreten zu dürfen. Der Künstler verdient als Folge nun weniger.

Zudem ist das Transportieren von Instrumenten sehr teuer geworden. Die Instrumente eines ganzen Orchesters müssen mit einem extra Bus einreisen. Innerhalb einer Woche können meist nur drei Veranstaltungsorte angefahren werden. Danach muss der Bustransport gewechselt werden. Grund hierfür liegt in der Verhinderung von Dumpinglöhne von Ländern, die außerhalb von der EU liegen. Entweder fährt der Busfahrer mit seinem Truck nach England zurück und muss dann erneut einreisen oder ein neues Busunternehmen muss vom Gastland gebucht werden. Die eigenen Busunternehmen sollen damit gestärkt werden. Fachlich ausgebildet sind diese allemal, um die Instrumente sorgfältig zu transportieren.

Dementsprechend nehmen die Ausgaben und die Bürokratie mit dem Brexit für britische Künstler zu, wenn sie in Europa auftreten wollen. Die Frage bleibt offen, wie sich die Kultur dadurch verändern wird. Zukünftig können französische Orchester stärker innerhalb der EU gefragt sein, als die englischen Ensemble.

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