J.R. Moores schreibt eine Geschichte der Heavy-Musik, die mit Metal allerdings nur am Rande zu tun hat.
Der Autor, ein britischer Musikjournalist, gibt sich erst gar nicht mit den Genregrößen wie Iron Maiden, Pantera, Sepultura oder Slayer ab, mit denen Heavy-Metal-Zeitschriften seit Jahrzehnten ihre Cover pflastern. Die Urväter des Genres, das trotz aller langen Haare sehr konservativ sein kann – Led Zeppelin oder, mehr noch, Judas Priest –, benennt er nur beiläufig.
Bands neueren Datums wie Cradle of Filth oder Children of Bodom kommen gar nicht vor, ebenso wenig wie die Headliner des Progressive Metal, Dream Theater, Devin Townsend oder King’s X.
Sympathischerweise nimmt Moores dieser Kritik gleich den Wind aus den Segeln: „This book was never intended to be a comprehensive chronicle of all heavy music“, dieses Buch sollte nie eine umfassende Heavy-Chronik werden, heißt es im Vorwort.
Das ist natürlich eine Untertreibung. Denn Moores schreibt kein lückenhaftes Buch über eines der langlebigsten Rock-Genres, er schreibt überhaupt kein Buch über Heavy Metal. Vielmehr spürt er der „Heavyness“ nach, die der Autor als Kombination aus Kraft und Emotion in der Musik von Künstlern definiert, die mehr Wert auf Texte und originelle Sounds legen als auf Virtuosität oder technische Fähigkeiten.
Insofern ist das Buch eher ein subjektiver Streifzug voller Anekdoten durch die Geschichte härterer Gitarrenmusik, die sich aus den Underground-Clubs in den USA und Europa hoch in die Vorstandsetagen des kommerziellen Erfolges entwickelt hat – mit den Höhepunkten Stoner Rock und Grunge.
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