Mani Neumeier trommelt und trommelt und trommelt

Kürzlich spielte der Ausnahmemusiker noch zwei Konzerte in Ludwigshafen und Karlsruhe. Im nächsten Jahr steht die große Tour „Guru Guru – 80 Jahre Elektrolurch“ an. „In Sachen chaotisch bin ich gut unterwegs“

Mani Neumeier ist eine lebende Legende. Zumindest was eingefleischte Krautrock-Fans angeht. Mit seiner Kultband Guru Guru spielte er in mehr als 52 Jahren weltweit rund 3700 Konzerte, nahm Hunderte Songs und mehr als 30 Alben auf und arbeitete allein in seiner Stammband mit über 40 Musikern zusammen.

In Tokio im Wachsfigurenkabinett steht sein Ebenbild neben dem von Frank Zappa. Der Mann mit dem inzwischen weißen Haupthaar, gilt als Traumtrommler und Klangforscher, Brückenbauer, Inspirator und Kosmopolit. Seine Songs zeichnet hohes handwerkliches Niveau aus, gewürzt mit einer Prise Humor.

„Mein Jungbrunnen war und ist immer noch die Musik“, betont der Freigeist, der seit langen Jahren im Odenwald lebt und 2004 in Tokio seine heutige Frau Etsuko kennenlernte. „Seither ist Japan meine zweite Heimat geworden“, sagt Neumeier.

Tatsache ist, dass Neumeier nach einer erfolgreichen Japan-Tournee von Guru Guru im Jahre 1996 als erster deutscher Musiker im Wachsfigurenkabinett von Tokio aufgestellt wurde.

Seine Musik ist auch nach über einem halben Jahrhundert so frisch, lebendig und einzigartig wie am ersten Tag. Als Free-Jazz-Schlagzeuger verdiente sich Neumeier seine ersten Sporen. Der Name Guru Guru hat in der internationalen Musikszene immer noch einen Klang wie Donnerhall.

Das jüngste Album „Made in Zwitzerland“ ist eine „Official Bootleg Live-CD“ mit 14 Titeln quer durch alle Schaffensperioden. Neben Mani Neumeier sind auch seine langjährigen musikalischen Weggefährten Roland Schaefer und Peter Kühmstedt sowie seit kurzem auch Zeus B. Held mit an Bord.

Der 71-jährige Multiinstrumentalist aus Freiburg, der seit vielen Jahren in London lebt und früher mit der deutschen Prog-Rock-Gruppe Birth Control Geschichte schrieb, ersetzt aktuell Gitarrist Jan Lindqvist. Neumeier: „Jan wollte seit Beginn der Corona-Pandemie nicht mehr touren.“

Der Sound von Guru Guru besticht durch dynamischen Groove und fantasiereiche Improvisationen. Musik aus etlichen Kulturen und Klänge aus der Natur vereinen sich in Neumeiers Musik. Dass sie dabei frei und unkommerziell bleibt, ist ihm wichtig:

„Wir sind immer unserem Ideal treu geblieben und gegen den Trend angegangen. Der rote Faden ist die Idee, Livemusik zu machen die groovt, nicht brav oder gefällig ist.“

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