DEUTSCHLAND

MeToo-Vertrauensstelle auch für Musikszene

Die MeToo-Vertrauensstelle Themis soll in Zukunft auch Menschen beraten, die sexuellen Missbrauch in der Musikbranche erlebt haben.

Bisher können sich dort Menschen aus der Filmszene und der Theaterwelt Hilfe holen. Ab Januar 2022 schließen sich nun der Bundesverband Musikindustrie und der Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen an. Von ihnen heißt es, sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt sind ein Problem, das alle Bereiche unserer Gesellschaft betreffe. Auch die Musikindustrie sei davor nicht gefeit. Unter dem Schlagwort MeToo wird seit einigen Jahren über sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch vor allem in der Filmbranche diskutiert.

Die Geschichte von MeToo

MeToo ist ein Hashtag (#), das seit Mitte Oktober 2017 im Zuge des Weinstein-Skandals Verbreitung in den sozialen Netzwerken erfährt. Die Phrase „Me too“ (deutsch „ich auch“) geht auf die Aktivistin Tarana Burke zurück und wurde als Hashtag durch die Schauspielerin Alyssa Milano populär, die betroffene Frauen ermutigte, mit Tweets auf das Ausmaß sexueller Belästigung und sexueller Übergriffe aufmerksam zu machen. Seitdem wurde das Hashtag millionenfach genutzt und weltweit eine breite gesellschaftliche Debatte angestossen.

Im Oktober 2017 war der Weinstein-Skandal publik geworden, bei dem mehrere Frauen den Filmproduzenten Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung, Nötigung oder der Vergewaltigung beschuldigten; unter ihnen auch Rose McGowan. Alyssa Milano ist eine Freundin sowohl von McGowan als auch von Harvey Weinsteins damaliger Ehefrau Georgina Chapman. McGowan kritisierte öffentlich Milanos Freundschaft zu Chapman.

Mehrere Jahre arbeiteten Milano und Chapman zusammen als Jurymitglieder der Castingshow Project Runway All Stars; eines Ablegers von Project Runway, koproduziert von The Weinstein Company. In der Berichterstattung zum Weinstein-Skandal wurde Project Runway als „Pipeline“ zu Harvey Weinstein bezeichnet, um an Models ranzukommen.

Milano ist mit Dave Bugliari verheiratet, der als Künstler-Agent bei der Creative Artists Agency arbeitet. Recherchen der New York Times ergaben, dass mindestens acht Agenten der Creative Artists Agency über Weinstein Bescheid gewusst haben, aber Teil von „Weinsteins Schweigekartell“ waren.

In Reaktion auf den Weinstein-Skandal rief Alyssa Milano am 15. Oktober 2017 Frauen allerorts auf, mit der Phrase „Me too“ auf das Ausmaß des Problems aufmerksam zu machen, und schrieb hierzu auf dem Mikrobloggingdienst Twitter: „Wenn du sexuell belästigt oder angegriffen wurdest, schreibe „Me too“ als Antwort auf diesen Tweet“. Der Vorschlag zu dem Aufruf kam von Charles Clymer, einem Freund Milanos. Dieser hatte ihr einen Screenshot zugeschickt, den Milano in ihrem Tweet verwendete.

In den Antworten trendete #MeToo als Hashtag und verbreitete sich in den sozialen Netzwerken viral. Milano informierte mit einem weiteren Tweet darüber, dass sie gerade auf Burkes frühere Verwendung der Phrase aufmerksam geworden war, und bezeichnete die Hintergrundgeschichte von Tarana Burke „in gleichem Maße herzzerreißend wie inspirierend“.

Textquellen Wikipeida

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