DEUTSCHLAND

Die ALBERTINA trauert um Franz Gertsch

Im Alter von 92 Jahren ist der Schweizer Künstler am 21.12.2022 friedlich eingeschlafen

© Die ALBERTINA trauert um Franz Gertsch

Mit großer Trauer muss die ALBERTINA vom plötzlichen Tod eines der bedeutendsten Schweizer Künstler der Gegenwart Kenntnis nehmen. Mit seinem reichen malerischen und grafischen Werk und seinen großformatigen hyperrealistischen Porträts hat sich Gertsch international einen Namen gemacht. Der 1930 in Mörigen am Bielersee geborene Franz Gertsch fertigte zunächst monumentale Holzschnitte, ab Mitte der 60er-Jahre entstanden auf Fotovorlagen basierende Collagen aus eingefärbtem Papier. Seit 1969 malte Gertsch großformatige fotorealistische Bilder, die auf der Projektion eines Kleinbilddias beruhten. Bald machte er auch selber Fotos und übertrug die Motive behutsam in langwieriger Arbeit, die bis zu einem Jahr dauern konnte unter Einsatz eines Diaprojektors auf Baumwolltuch. Die Befragung zwischen Kunst und Realität war Gertsch ein großes Anliegen.

„Franz Gertsch hat mit seinen monumentalen Holzschnitten wie wenige die Kunst der Druckgrafik revolutioniert. Die Monumentalisierung seiner Arbeiten, das Verhältnis zwischen Fotografie und künstlerischer Umsetzung hat ihn seit den späten 60er Jahren zu einem der einflussreichsten Schweizer Künstler gemacht. Die ALBERTINA besitzt von ihm eine kapitale Sammlung von sechs Unikatholzschnitten, von denen fünf großformatige Arbeiten ab dem 24. Februar 2023 in der ALBERTINA MODERN im Rahmen einer großangelegten Print-Ausstellung präsentiert werden. Die Besuche bei Franz Gertsch in der Schweizer Einschicht gehören für mich zu den kostbarsten Begegnungen, die ich überhaupt mit Künstlern je erleben durfte“, so Klaus Albrecht Schröder, Generaldirektor der ALBERTINA. „Wir trauern mit seiner Ehefrau Maria sowie den Kindern und Enkelkindern Franz Gertschs und werden ihm in der ALBERTINA stets ein Andenken bewahren.“

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