Die sächsische Künstler sind erneut im Lockdown. Keine Einschnitte, keine Kürzungen, kleine Aufwüchse: Die Aussichten für Potsdams Kultur sehen 2022 gut aus. Aber danach könnte es schwierig werden.
Ein Flashback für Kämmerer Burkhard Exner im Kulturausschuss am letzten Donnerstag, 16.12. Ein Fehlbetrag von 27 Millionen Euro. Dort stellte er den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr vor, der im Januar bewilligt werden soll. Wegen pandemiebedingter Mindereinnahmen hat Potsdam 15 Millionen Euro weniger auf der Ertragsseite zu verzeichnen.
Erstaunlicherweise bleiben die Hiobsbotschaften für 2022 aus. Das Zauberwort heißt: Rücklagen. Auf insgesamt 63 Millionen davon kann die Landeshauptstadt zurückgreifen. Was bedeutet: Es gibt bislang keine Einschnitte und Kürzungen – „eine günstige, privilegierte Situation im Vergleich zu anderen“, wie Exner betonte.
Die Bespielung der Inselbühne sowie der Kultursommer 2022 könnten realisiert werden, weitere Projekte seien jedoch nicht möglich. Auch Exner sagte: Weitere „Ad-ons“ gebe es nicht – oder wenn, dann nur über Umschichtungen.
Dass der Druck auch auf die Kultur steigt, machte Exner trotz aller guten Nachrichten sehr deutlich. Er müsse „Wasser in den Wein gießen“, sagte er am Ende seiner Ausführungen mit Blick auf die Jahre nach 2022. Die absehbare Entwicklung spreche nicht dafür, dass sich der positive Trend längerfristig halten lasse. Exner begründete seine Skepsis unter anderem mit der Abhängigkeit Potsdams vom Landeshaushalt.
Zudem werde es keine weiteren Rettungsschirme von Bund und Land geben. Und zuletzt: Bei der für 2023 vorgesehenen Senkung der sogenannten Einwohnerveredelung kreisfreier Städte stehe der Stadt Potsdam ein Minus von 17 Millionen Euro ins Haus. Da drohe Ungemach.
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