Ane Mette Hol (geb. 1979 in Bodø, aufgewachsen in Trondheim, lebt und arbeitet in Oslo, Norwegen) setzt sich mit Randphänomenen der Kunstproduktion auseinander. Bereits der Titel Im Werden (Arbeitstitel) verweist auf die Bedeutung des Arbeitsprozesses im Werk der Künstlerin. Indem sie ihren Blick auf Nebensächliches richtet, auf Gegenstände etwa, die während des Entstehungsprozesses von Kunst im Atelier abfallen, oder auf Spuren, die beim Ausstellungsaufbau im Raum übrigbleiben, schärft sie den Blick auf die künstlerischen Produktionsbedingungen.
Eine beiläufig am Boden abgelegte Packpapierrolle, die darauf hindeutet, dass der Ausstellungsraum erst kürzlich ausgemalt wurde – Flecken von Dispersionsfarbe und Staubreste inklusive; Farb- oder Graukarten, die in der Reproduktionsfotografie benutzt werden, um die Belichtung so einzurichten, dass die Abbildung dem abgebildeten Objekt so nah wie möglich kommt; linierte Notizhefte oder mit Zeichenstiften und sonstigen Bildklischees verzierte Skizzenblöcke, Papierstapel und Verpackungsmaterial: Bei genauer Betrachtung erweisen sich all diese unscheinbaren Materialien und Überreste als detailreiche, handwerklich perfekte Zeichnungen.
Textquelle: OTS
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