Sein Tod markiert das Ende einer wahrhaft einzigartigen Karriere, die sich konsequent jenseits aller Konventionen bewegte und ihn zu einer Kultfigur des internationalen Kinos machte.

© Bild: Harald Krichel, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons
Mit seinen markanten, oft leicht entrückten grünen Augen und seiner unverwechselbaren Präsenz schuf Udo Kier in über 270 Film- und Fernsehproduktionen Charaktere von unvergesslicher Intensität. Ob als Vampir, Wahnsinniger, zwielichtiger Adliger oder in den verrücktesten Nebenrollen – Kier war der Spezialist für das Abseitige, Morbide und Skurrile. Er spielte Rollen nicht, er bewohnte sie.
Seinen Durchbruch feierte er in den 1970er-Jahren in den schockierenden Kultfilmen Flesh for Frankenstein und Blood for Dracula unter der Ägide von Andy Warhol und Paul Morrissey, die ihn zum Star des Arthouse- und Underground-Kinos machten. Parallel dazu prägte er das europäische Kino, insbesondere durch seine intensive Zusammenarbeit mit dem deutschen Regisseur Rainer Werner Fassbinder (Lili Marleen, Die dritte Generation).
Als einer der wenigen deutschen Schauspieler etablierte sich Kier auch fest in Hollywood. Er arbeitete mit den größten Namen des Films, darunter Lars von Trier (Melancholia, Breaking the Waves), Gus Van Sant (My Own Private Idaho), und Michael Bay (Armageddon). Er stand an der Seite von Nicole Kidman, Arnold Schwarzenegger, und John Malkovich.
Kier war die Verkörperung eines Freigeistes, der das Exzentrische liebte und die Provokation als künstlerisches Prinzip verstand. Sein Talent lag darin, selbst in der kleinsten Nebenrolle eine unvergessliche Spur zu hinterlassen. Er war der Fixpunkt in einer oft chaotischen Welt, der die Leinwand mit seiner bloßen Anwesenheit elektrisierte.
Kultur Online TV
Andreas Schwarz
#film #kultur







