Das 22. Internationale Bergfilm-Festival Tegernsee bietet eine Fülle an sehenswerten Filmen. Aus über 200 eingereichten Produktionen haben es 74 in die Auswahl geschafft. Beim Blick auf die Filmsprachen – sie reichen vom pakistanischen Wakhi und dem persischen Dari über Portugiesisch und Polnisch bis zu Montenegrinisch und Rätoromanisch – wird das weltumspannende Spektrum des Bergfilms deutlich. Das Festival läuft vom 15. bis 19. Oktober 2025.

Copyright Riders On der Storm Szene aus dem Film „Riders On The Storm
Auffallend, betont Festivalleiter Tom Dauer, sei die Zahl sehr guter Bergsportfilme, wobei deutlich erkennbar sei, dass sich viele Filmemacher nicht mit der bloßen Darstellung einer sportlichen Leistung zufriedengeben wollen. Es werden Themen behandelt, die erkennen lassen, dass dem Tun am Berg durchaus Sinn innewohnen kann.
Bergsport als Hoffnungsträger
Beispielsweise in „Sama“, in dem es um syrische Kinder geht, die in einem libanesischen Flüchtlingscamp von der Schweizer Organisation ClimbAID ans Klettern herangeführt werden. Für sie ist der Felssport eine Stütze bei der Bewältigung traumatischer Erfahrungen.
Ein anderes Beispiel ist „Climbing Never Die“ – der Regisseur reist auf Einladung des ukrainischen Profikletterers Danyil Boldyrev in die Ukraine und beobachtet, wie selbst in stark umkämpften Städten das regelmäßige Training und Beisammensein in Boulderhallen den Menschen einen Funken Hoffnung gibt. „Climbing Never Die“ läuft am Donnerstag, 16. Oktober, unter dem Motto „Klettern in der Krise“. Danyil Boldyrev wird anwesend sein.
Der DAV-Abend am Freitag, 17. Oktober, ist dem Thema „50 Jahre Rotpunkt“ gewidmet. Mit Bernd Arnold erwartet das Festival einen der Pioniere des modernen Freikletterns als Gast. Zugleich war er Mentor und Freund von Kurt Albert, dem geistigen Vater des Rotpunkts.
Außerdem wird mit Siebe Vanhee aus Belgien einer der derzeit aktivsten Alpinisten an diesem Abend anwesend sein und seinen Film „Riders on the Storm“ präsentieren. Mit der ersten freien Begehung dieser von Kurt Albert, Wolfgang Güllich und Bernd Arnold 1991 erstbegangenen Route am Torre Central in der patagonischen Paine-Gruppe schließt sich der Kreis ins heute.
Der Nepal-Abend, ebenfalls am Freitag, 17.Oktober, bringt mit „The Last Expedition“, einem Porträt der polnischen Höhenbergsteigerin Wanda Rutkiewicz, einen filmischen Höhepunkt in Spielfilmlänge.
Ebenso können sich die Zuschauer auf „Ashima“ freuen, ein intimes Porträt der US-amerikanischen Kletterin und Boulderin Ashima Shiraishi, die mit ihrem Vater Poppo, einem exzentrischen ehemaligen Butoh-Tänzer, von New York in die südafrikanischen Rocklands reist, um als erste Frau ein V14-Boulderproblem zu klettern.
Zu sehen sind die Filme in verschiedenen Sälen und einem Kinozelt. Während sich im Medius-Center der Schwerpunkt „Action“ etabliert hat, darf man im Schalthaus auch mit ausgefallenen, manchmal auch „sperrigen“ Filmen rechnen. In der Sporthalle, dem größten Tegernseer „Bergfilmkino“, werden große Namen genannt.
Täglich auf einen anderen attraktiven Programmschwerpunkt kann man sich im festlichen Barocksaal des Gymnasiums freuen – sei es im Rahmen der offiziellen Eröffnung am Mittwoch, 15. Oktober, oder an den anderen Themen-Abenden bis zur Schlussfeier.
Damit niemand etwas verpasst, werden einige Filme zweimal gezeigt. Wie immer wird sich die internationale Jury intensiv mit den Filmen auseinandersetzen und die Besten prämieren. Wer unmittelbar dabei sein und mitfeiern möchte, hat am Samstagabend bei der Preisverleihung im ehrwürdigen Barocksaal die Gelegenheit dazu.
Spektakuläre Abfahrts-Doku
Den Schlusspunkt des diesjährigen Internationalen Bergfilm-Festivals Tegernsee setzt die Deutschland-Premiere des Kinofilms „Downhill Skiers – Ain’t No Mountain Steep Enough“ am Sonntag, 19. Oktober. Die Dokumentation begleitet die besten Abfahrer der Welt – darunter Marco Odermatt, Aleksander Aamodt Kilde, Vincent Sarrazin, Dominik Paris und Vincent Kriechmayr – über ein Jahr lang, winters wie sommers. Festivalleiter Tom Dauer zeichnet für Drehbuch und Co-Regie verantwortlich; der Film läuft außer Konkurrenz.
Es gibt keine Tages- oder Abendkassen an den Vorführsälen! Tickets können aber bis unmittelbar vor Veranstaltungsbeginn online gekauft werden – auf www.bergfilm-tegernsee.de und über München-Ticket. Ebenso ist der Kauf an den VVK-Stellen von München-Ticket möglich. An den Veranstaltungstagen auch in der Tourist-Information Tegernsee (geöffnet von 9 Uhr bis 20 Uhr).
Text: Tegernseer Tal Tourismus GmbH