Treffpunkt: Salzburg ein Genuss

Mit unserem neuen Videoformat „Treffpunkt“ zeigen wir die einzigartige Vielfalt von Städten und Regionen.

„Treffpunkt“ ist mehr als nur eine einfache Reise durch Regionen. Es ist eine Begegnung mit den Menschen, den Traditionen und den versteckten Schätzen, die jede Gegend einzigartig machen.

In jeder Folge von „Treffpunkt“ tauchen wir tief in eine neue Region ein, entdecken atemberaubende Landschaften, probieren die lokale Küche und lernen die Geschichten der Menschen kennen, die dort leben. Wir zeigen dir, was eine Region wirklich ausmacht, von lebendigen Städten bis hin zu idyllischen Dörfern und unberührter Natur.

Lass dich inspirieren! Begib dich mit uns auf eine Entdeckungsreise, wie vielfältig unsere Welt ist. Treffpunkt – wo Geschichten lebendig werden.

In unserer ersten Ausgabe waren wir in Salzburg unterwegs!

Salzburg zu entdecken, ist eine wahre Freude. Die interessantesten Ecken der ältesten Stadt Österreichs sind fußläufig zu erreichen. Die Erkundung kann direkt vom Hauptbahnhof aus geschehen und trägt eine wunderbare Vielfalt in sich.
Erster magischer Anziehungspunkt ist das Schloss Mirabell mit seinem immer blühenden bunten Garten. Ursprünglich wurde es 1606 von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau für seine Geliebte Salome Alt und ihren 15 gemeinsamen Kindern erbaut und in späterer Zeit zu diesem herrlichen Kleinod ausgebaut. Am Eingang grüßt das Schloss, am Ausgang Richtung Altstadt ist schon die Silhouette der Festung zu erkennen.

Festung und Fluss

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass diese beeindruckende Burg bereits im 11. Jahrhundert genutzt wurde und den Herrschenden als mächtiger Schutz diente. Stellen Sie sich vor: Zu ihrer Hochzeit war sie so autark, dass bis zu 300 Menschen dort ein ganzes Jahr lang von der Außenwelt abgeschnitten leben konnten! Später, als die Fürsterzbischöfe in die Stadt zogen, wandelte sich ihre Rolle, und die Festung wurde zur Kaserne. Heute ist sie mit einer Fläche von 32.000 Quadratmetern eine der größten Burgen Europas – ein wahrhaft gigantisches Bauwerk.

Wenn wir uns der Altstadt nähern, führt uns der Weg über die Salzach. Dieser Fluss, der seinen Ursprung bei den beeindruckenden Krimmler Wasserfällen hat, schlängelt sich über 226 Kilometer, bevor er in den Inn mündet – an einer Stelle, die auch als Geburtsort von Papst Benedikt XVI. bekannt ist. Doch die Salzach war mehr als nur ein Fluss: Sie war die Lebensader, auf der das „weiße Gold“ transportiert wurde, das Salzburg zu seiner damaligen Größe verhalf. Dank des geschickten Agierens von Eberhard II. im 13. Jahrhundert dominierte Salzburg den Salzhandel im gesamten Ostalpenraum. Er gilt als „Vater des Landes Salzburg“, der das Herrschaftsgebiet sogar bis in den bayerischen Rupertiwinkel ausdehnte. Die letzte Ritterschlacht bei Mühldorf am Inn im Jahr 1322 besiegelte schließlich die endgültige Trennung von Bayern und festigte die Eigenständigkeit des Landes, das einst zum bayerischen Stammesland gehörte.

Dom, Altstadt und Residenz

Nachdem wir uns in die Altstadt begeben haben, wird schnell klar, dass hier weit mehr verborgen liegt als nur die Getreidegasse. Überall laden kleine und große Gassen zum Entdecken ein, und wer genau hinsieht, findet über 100 Handwerksbetriebe. Was für eine Vielfalt! Ob Uhrmacher, Messermacher oder die charmante Knopferlmacherin – hier trifft altes Handwerk auf neue Genüsse, die uns aus Bäckereien und Patisserien entgegenströmen.

Im Zentrum dieser historischen Kulisse erhebt sich der Dom, ein strahlend weißes Monument der einstigen kirchlichen Macht. Mein Blick fällt auf die Statue des Heiligen Rupert, der nicht umsonst als „Apostel Bayerns“ bekannt ist. Er kam einst aus Regensburg und prägte das Schicksal des schon von den Römern besiedelten Salzburgs nachhaltig. Die Gründung des Erzstifts St. Peter geht auf ihn zurück – ein Ort, an dem man heute noch frisches Brot aus der alten Bäckerei bekommt und sich im Stiftskulinarium verwöhnen lassen kann.

Ein Blick auf das Domportal verrät uns die Geschichte: Auch der Heilige Virgil, der hier etwas später wirkte, war eine prägende Gestalt. Er war der Bauherr der ersten Kathedrale, die jedoch immer wieder den Flammen zum Opfer fiel. Erst unter der Ägide von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau wurde der Dom schließlich zu dem monumentalen Bauwerk, das wir heute kennen.

Wolf Dietrich schuf auch die Residenz, die sich von außen festungsartig präsentiert, dann aber in einer eleganten Verbindung mit dem Dom in die Stadtkulisse fügt. Die Salzburger Fürsterzbischöfe hatten eine einzigartige Doppelrolle: Sie waren nicht nur geistliche, sondern auch weltliche Herrscher, was ihnen im Titel den Namenszusatz „Fürst“ einbrachte. Ihre Macht reichte so weit, dass sie sogar Bischöfe ernennen konnten.

Diese besondere Eigenständigkeit endete jedoch nach den Napoleonischen Kriegen. Salzburg wurde dem Habsburger Reich einverleibt, und der Rupertiwinkel mit Orten wie Tittmoning, Trostberg und Traunstein kehrte zu Bayern zurück – ein historischer Kreis schloss sich, denn schon vor 1229 hatte diese Region zu Bayern gehört. Der Name Rupertiwinkel erinnert bis heute an den Heiligen Rupert, der das Gebiet einst von Regensburg aus christianisierte.

Erlebnisreiche Kulturstadt

Heute pulsiert Salzburg vor kultureller Energie. Bei jedem Besuch entdecke ich neue Darbietungen: junge Künstler, oft ausgebildet am Mozarteum, füllen die Gassen mit ihren großartigen Stimmen. Einmal traf ich sogar Igor, einen Maler, der direkt neben dem Dom sein Atelier unter freiem Himmel aufgeschlagen hatte. Ein anderes Mal spielte eine junge Schauspielerin in der Nähe von Jaume Plensas beeindruckenden Köpfen gleich fünf verschiedene Rollen.

Gerade diese Mischung macht den Zauber Salzburgs aus: Wo Geschichte auf Gegenwart trifft, entstehen einzigartige Momente. Plensas sinnliche Köpfe, die Frauen von fünf Kontinenten darstellen, sind mächtig in ihrer Größe, fügen sich aber überraschend sanft in das historische Ensemble ein. Auch im DomQuartier erlebt man diese Symbiose, wo der weltbekannte zeitgenössische Bildhauer Tony Cragg seine Werke in den ehrwürdigen alten Räumen der Fürsterzbischöfe ausstellt.

Salzburg ist ein Ort, an dem sich Altes und Neues auf harmonische und ganzheitliche Weise begegnen. Es ist kein Wunder, dass die zahlreichen kulturellen Veranstaltungen Gäste aus der ganzen Welt anziehen.

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