Veranstaltungsschutzschirm als nächster Flop der Corona-Kulturhilfen?

Einmal mehr zeigt die Bundesregierung, dass sie vom Kulturleben in Österreich und der Lebensrealität der KünstlerInnen und Kreativen keine Ahnung hat“, so SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda zum „vermeintlichen“ Veranstalterschutzschirm, der vor wenigen Tagen seine Arbeit aufgenommen hat. „Zuerst braucht die Bundesregierung Monate für die Umsetzung – der Nationalratsbeschluss erfolgte im Oktober – und dann kommt ein weiteres, für die Kulturbranche ungeeignetes Instrument heraus. Das ist ein Flop der Sonderklasse, der leider in das bisherige Muster passt: Unterstützung finden nur Mega-Events, während die Kleinen durch die Finger schauen. Hier braucht es eine sofortige Änderung der Richtlinien“, so Drozda. ****

Weite Bereiche der Veranstalter im Kulturbereich sind – worauf auch der Kulturrat heute hinweist – von dem Schutzschirm ausgeschlossen. Dieser verlangt entweder Einnahmen in der Höhe von 15.000 Euro durch die Veranstaltung oder Ausgaben von 15.000 Euro. Im zweiten Fall muss allerdings ein Unternehmen gewerbsmäßig mit der Organisation der Veranstaltung beauftragt werden. „Was ist mit der Freien Szene? Was ist mit den kleinen Kulturinitiativen? Was ist mit den gemeinnützigen Organisationen? All diese sind der Bundesregierung offenbar keine Unterstützung wert. Wo bleibt hier der Kulturminister?“, fragt der SPÖ-Kultursprecher.

Drozda abschließend: „Zuerst feiert sich die Bundesregierung und spricht davon, die vielfältige Sport-, Kunst- und Kulturlandschaft erhalten zu wollen. Und dann stellt sich heraus, dass gerade diejenigen, die diese Vielfalt in Österreich garantieren, nicht umfasst sind. Ein Schelm, wer dadurch zur Erkenntnis gelangt, dass die kleinen und gemeinnützigen Kulturveranstalter dafür bestraft werden, dass sie nicht zu den Großspendern einer Regierungspartei gehören.“

kulturonline.tv

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