Die WIENER LICHTBLICKE – ein Konzept von Victoria Coeln und aktuell eines der wenigen real erlebbaren Kunstangebote – rücken die Menschenrechte buchstäblich in das Licht der Kunst und damit in das Blickfeld der breiten Öffentlichkeit.
10.000 Schritte führen durch die Wiener Innenstadt und die Menschenrechtsbezirke Josefstadt und Neubau zu 10 Orten, die bewegen, berühren und stärken wollen. Das sorgt in herausfordernden Zeiten für Hoffnung. Mit ein Grund, die Licht-Kunstschau auf 101 Tage zu verlängern. Nun können die Lichtpfade bis in den Frühling besucht werden. Eine gute Gelegenheit, Körper und Geist zu bewegen und Teil der Kunst zu werden, ganz im Sinne der eigenen Gesundheit.
„Ich begrüße die Verlängerung dieses so wichtigen Kunstprojektes, denn genau solche Projekte sind gerade in Zeiten wie diesen tatsächlich ein Lichtblick. Erst gestern mussten wir mit ansehen, wie entgegen jeder Menschlichkeit, ein junges Mädchen, das in Österreich geboren wurde, mitten in der Nacht abgeschoben wurde. Ich frage mich in solchen Fällen, wo eine restriktive Abschiebepolitik vor Kinderrechten geht, wo bleibt die Menschlichkeit? Ich bin daher froh, dass dieses Kunstprojekt die Öffentlichkeit wachrüttelt und Orte in Wien hervorhebt, die Menschenrechte erlebbar machen und zum Nachdenken anregen“, so Christoph Wiederkehr, Vizebürgermeister und Amtsführender Stadtrat für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz.
“Der Zugang zu Kunst sowie die Freiheit der Kunst sind Menschenrechte“, so Shams Asadi, Menschenrechtsbeauftragte und Leiterin des Menschenrechtsbüros der Stadt Wien, das auf Grundlage der Deklaration “Wien – Stadt der Menschenrechte“ von 2014 arbeitet. Zur Bildung des Bewusstseins wird zum Internationalen Tag der Menschenrechte alljährlich eine Konferenz ausgerichtet. Doch im Covid-Jahr entschied sich das Menschenrechtsbüro dazu, einen gänzlich neuen Weg zu gehen. Es beauftragte die Kunst mit der Entwicklung eines längerfristigen Projekts, das nun über 101 Tage bis in den Frühlingsbeginn die Menschenrechte in das Licht der Kunst und damit in die breite Öffentlichkeit rückt.
Zehn künstlerische Interventionen überschreiben mittels Licht jene Orte in der Innenstadt und in den Menschenrechtsbezirken Josefstadt und Neubau, die in ihren Namen oder ihrer Geschichte Bezüge zu Menschenrechten mittragen. Auch die Künstlerinnen und Künstler, die zu den Wiener Lichtblicken eingeladen sind, stellen direkte oder indirekte Bezüge zu Menschenrechten in ihren Werken her. „Wir wollen mit den Orten und Lichtgrafiken der Wiener Lichtblicke überschaubare, oft rätselhafte Ziele schaffen, die dazu anregen, Körper und Geist zu bewegen. Es geht auch darum, mal das Denken abzuschalten und sich auf die eigene Wahrnehmung und Bewegung einzulassen“, so Victoria Coeln und žiga Jereb. Sie gründeten das NIPAS (Nomadic Institute for Political Arts and Science), das die Durchführung des Projekts verantwortet. Immer wieder kann man entlang des Lichtpfades auf die KünstlerInnen treffen, auch auf Deborah Sengl, die ihr Atelier am Augustinplatz hat. – Alle 10 Orte sind schwellenfrei erreichbar.
„we are all (human) beings“ (Debora Sengl)
Deborah Sengl ist neben Carsten Busse, Leipzig, Gabriele Stötzer, Erfurt und Victoria Coeln eine der international renommierten KünstlerInnen, die an diesem Projekt beteiligt sind. Sie ist Schöpferin des Logos der Wiener Lichtblicke und des wohl meist diskutierten Kunstwerks entlang des Lichtpfads: der ZebraTigerin im Josefstädter Tigerpark. Sie setzt sich in vielen ihrer Aufsehen erregenden Kunstwerke mit gesellschaftspolitischen Themen auseinander.
„Die Wiener Lichtblicke sind ein Produkt von Vertrauen und Verbundenheit, auch unter uns KünstlerInnen. Wir möchten der Stadt Wien und allen Beteiligten dafür danken, insbesondere der Kultur der Bezirke, dem Team der öffentlichen Beleuchtung und dem Menschenrechtsbüro der Stadt Wien.“ (Victoria Coeln, žiga Jereb, NIPAS)
kulturonline.tv