Auf dem Reeperbahn Festival in Hamburg wurden die Preise der unabhängigen Musikbranche verliehen.

Die Verleihung der VIA Awards, der Preise für die unabhängige Musikbranche, fand feierlich im Schmidts Tivoli in Hamburg statt. Moderiert von Nina „Fiva“ Sonnenberg, ehrte der Abend herausragende Künstler:innen, Labels und innovative Geschäftsmodelle, die die Vielfalt und den Mut der Independent-Szene widerspiegeln.
Eine unabhängige Fachjury wählte die Gewinner in verschiedenen Kategorien aus.
Bestes Album
Die Rapperin Ebow wurde für ihr Album „FC Chaya“ ausgezeichnet, das als bewegendes „Manifest“ queeren, migrantischen Lebens gefeiert wird.
Beste Newcomerin
Die Münchnerin Helena Niederstraßer, bekannt als Vandalisbin, überzeugte die Jury mit ihren Songs, die Themen wie queere Sexualität, Liebe und Selbstermächtigung behandeln.
Bester Act
Der Preis ging an die Sängerin und Songwriterin Masha Qrella, deren Konzerte als „feierliche Anlässe“ gewürdigt wurden.
Neben den musikalischen Acts wurden auch die Akteur:innen hinter den Kulissen geehrt:
Bestes Label
Das von Marcus Wiebusch, Reimer Bustorff und Thees Uhlmann gegründete Hamburger Label Grand Hotel van Cleef erhielt diese Auszeichnung.
Bestes Experiment
Das Projekt „The Call“ von Holly Herndon und Mat Dryhurst wurde für seine künstlerische Auseinandersetzung mit KI-Systemen prämiert.
Best New Music Business
Das Unternehmen Aurismatic erhielt den Preis für seine KI-basierte Technologie, die mehr Transparenz und Fairness im Live-Musikgeschäft schafft.
VIA-Sonderpreis: Frank Bull (VOD-Records) wurde für sein langjähriges Engagement als Chronist der Independent-Kultur geehrt.
Die „Indie-Axt“: Dieser besondere Preis, der nach 14 Jahren erstmals wieder vergeben wurde, ging an Helen Smith, die Vorstandsvorsitzende des europäischen Independent-Verbands IMPALA, für ihren Einsatz für ein pluralistisches Musik-Ökosystem.
Die Bedeutung der VIA Awards wurde von prominenten Gästen hervorgehoben. Dr. Carsten Brosda, Hamburgs Kultursenator, lobte den Preis als ein Fest der Innovationsfreude, das die „Kraft der Kultur“ feiert. Dr. Birte Wiemann, Vorstandsvorsitzende des VUT, dankte allen Beteiligten für die Sichtbarkeit der Vielfalt und des Ideenreichtums der unabhängigen Szene. Auch Detlef Schwarte, Direktor des Reeperbahn Festivals, betonte den „Schulterschluss“ zwischen den VIA Awards und dem Festival, das den Zusammenhalt der Musikunternehmer:innen zelebriert.