Von alten und neuen Welten

Lukas Umlauft, geboren in Chemnitz, aufgewachsen in Dessau, gehört seit dieser Spielzeit zum Schauspielensemble des Staatstheaters Meiningen. Sein Soloabend „Rum und Wodka“ hat am Freitagabend in der Kammer-Box in den Kammerspielen Premiere.

© Christina Iberl

Die Schauspielerei war Lukas Umlauft gewissermaßen in die Wiege gelegt worden. Sowohl der Großvater als auch die Mutter waren Schauspieler, auch wenn diese, wie Umlauft schmunzelnd erzählt, ihm gerne zu einem anderen Beruf geraten hätten.

„Du darfst alles werden, was du willst. Mein Akt der pubertären Revolution war dann, genau das zu werden, was sie mir wirklich nicht an den Hals wünschten, nämlich Schauspieler.“ Dank sei dem jugendlichen Widerstand, wäre es doch ein herber Verlust gewesen, hätte er in diesem besonderen Fall auf seine Familie gehört.

Lukas Umlauft wurde 1987 in Karl-Marx-Stadt geboren. Erste Bühnenerfahrungen sammelte er u.a. mit „Holier Ground“ beim Strawberry-One-Act-Festival in New York City. Während seines Schauspielstudiums an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, welches er 2011 mit dem Diplom abschloss, spielte er u.a. am Volkstheater Rostock und war am Stadttheater Konstanz, sowie beim Bremer OutNow Festival zu sehen. Es folgten Festengagements am Stadttheater Ingolstadt und dem LTT Tübingen.

Ab der Spielzeit 2016/2017 gehörte er für fünf Jahre zum Ensemble des Staatstheaters Kassel. Zu den wichtigsten Arbeiten zählen Inszenierungen von u.a. Johanna Wehner, Marco Štorman, Laura Linnenbaum, Anna Bergmann, Schirin Khodadadian, Donald Berkenhoff, Christoph Roos, Dominik Günther, Gernot Grünewald oder Markus Dietz.

Mit Beginn der Spielzeit 2021/22 ist Lukas Umlauft festes Ensemblemitglied am Staatstheater Meiningen.

Hier nun auf der Bühne zu stehen, ist, so Umlauft, ein erhebendes Gefühl. „Dass die Tradition hier so großgeschrieben wird, das macht was mit einem. Allein zu wissen, dass an diesem Ort schon vor hundert Jahren allabendlich neue Welten aufgegangen sind und neue Welten erschaffen wurden.“

Eine dieser neuen Welten konnte er bereits mitgestalten. Mit seinem eindringlichen, starken und sensiblen Spiel brillierte er in der Rolle des Brutus, gleichzeitig Freund und Mörder von Julius Caesar, in der Eröffnungspremiere des Schauspiels im Großen Haus.

Ab diesem Freitag wird Lukas Umlauft mit seinem in Kassel erarbeiteten Soloabend „Rum und Wodka“ in der Kammer-Box, einem neuen Format in den Kammerspielen, zu sehen sein.

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