Diese lächerliche Boshaftigkeit des Schicksals

hider war zwei Jahre in einem Foltergefängnis, nun liegt sein neuer Roman „Der Erinnerungsfälscher“ vor. Ist Schreiben Traumatherapie?

© Peter Hassiepen

Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad geboren. Seit 2000 lebt er in Deutschland. 

„Khider ist nicht nur, weil er uns mit deutscher Verlogenheit konfrontiert, ein preiswürdiger Autor. Jeder seiner poetisch grundierten Romane ist klug geformt. Er bringt uns zum Lächeln, spielt mit Klischees, lässt uns staunen über die Wunder im Elend.“, so Christian Deliu in der Laudatio des Adelbert-von-Chamisso-Preises.

Mit „Der Erinnerungsfälscher“ erscheint der vierte Roman auf Deutsch von Abbas Khider. Er ist ein Schriftsteller, der wie kein Zweiter in seinen Büchern plastisch und erlebbar gemacht hat, was es heißt, ein Flüchtling zu sein; in einer Diktatur zu leben, als Verfolgter und Gefolterter; und wie es ist, woanders anzukommen, eine neue Heimat zu finden, eine neue Sprache.

In seinen Büchern verwandelt er biografische wie politische Realitäten in Literatur, auch in dem neuen Roman, wobei er hier ein Verwirrspiel treibt mit der Frage, was ist Realität und was Fiktion – genau genommen hebt er es auf eine neue Ebene mit der Frage, was ist reale Erinnerung und was ist erfundene Erinnerung.

„Es ist Folgendes“, sagt Abbas Khidder, der selbst aus dem Irak geflohen ist: „Die meisten Menschen haben Erinnerungen, manche haben Wunden.“ Und Letztere hätten manchmal ein riesiges Problem mit ihren Erinnerungen.

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