In einem kontroversen Schritt hat die serbische Polizei ein Kulturfestival in Belgrad verboten, an dem auch Künstler aus dem Kosovo teilnehmen sollten. Offiziell begründet wurde die Absage mit Sicherheitsbedenken.
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Das Festival „Mirdita, dobar dan“ („Mirdita, ein guter Tag“) sollte am 1. Juli beginnen und mit einem Theaterstück aus dem Kosovo eröffnet werden. Serbische Regierungsvertreter hatten die Veranstaltung im Vorfeld als „antiserbisch“ bezeichnet und Stimmung gegen die Teilnahme von Künstlern aus dem Kosovo gemacht.
Liberale Gruppen und Kulturschaffende in Serbien haben das Verbot des Festivals scharf kritisiert. Sie sehen darin einen Rückschlag für die Bemühungen um Versöhnung und Dialog zwischen Serbien und Kosovo, die nach dem Krieg im Jahr 1999 immer noch angespannt sind.
Das Festival „Mirdita, dobar dan“ findet seit zehn Jahren abwechselnd in Serbien und im Kosovo statt und hat sich zu einer wichtigen Plattform für kulturellen Austausch und Begegnung zwischen Menschen aus beiden Ländern entwickelt. Die Organisatoren des Festivals hatten sich in diesem Jahr bewusst für Belgrad als Austragungsort entschieden, um ein Zeichen für die Überwindung der Vergangenheit zu setzen.
Das Verbot des Festivals durch die serbische Polizei dürfte die Spannungen zwischen Serbien und Kosovo weiter verschärfen. Es ist ein weiterer Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen beiden Ländern, die seit der Unabhängigkeit des Kosovos im Jahr 2008 von zahlreichen Konflikten und Streitigkeiten geprägt sind.
Hintergründe
Der Kosovo-Krieg fand zwischen 1998 und 1999 statt und war ein bewaffneter Konflikt zwischen serbischen Sicherheitskräften und albanischen Separatisten im Kosovo.
Der Krieg endete mit einem NATO-Bombenangriff auf Serbien und dem Rückzug serbischer Truppen aus dem Kosovo.
Das Kosovo wurde 2008 unabhängig, Serbien erkennt die Unabhängigkeit jedoch bis heute nicht an.
Die Beziehungen zwischen Serbien und Kosovo sind weiterhin angespannt und von gegenseitigen Anschuldigungen und Misstrauen geprägt.
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