Werner Herzogs neues Buch „Das Dämmern der Welt“ erzählt von einem Mann, an dem die Realität vorüberzog.
Ein Mensch im Dschungel der Jahrzehnte, ein Abenteuer – endlich wieder ein Buch des großen Filmemachers Werner Herzog
Hiroo Onoda ist jung, als Japan vor den USA kapituliert und der Zweite Weltkrieg endet, ohne dass er davon erfährt. Er ist alt, als endlich auch sein Krieg ein Ende findet. Noch Jahrzehnte hat der Soldat weiter eine bedeutungslose Insel im Pazifik verteidigt. Wie ein Gespenst versteckt sich Onoda im Urwald, kämpft mit der erbarmungslosen Natur ebenso wie mit seinen eigenen Dämonen. Der große Autor und Filmemacher Werner Herzog hat den Mann mit dieser besonderen Vergangenheit selbst in Japan getroffen. Sein erstes Buch nach vielen Jahren ist ein glühender, bewegender Bildertanz vom Sinn und Unsinn unserer Existenz.
Werner Herzog wuchs im bayerischen Dorf Sachrang unweit der Grenze zu Österreich auf, die Familie war vor den Bombenangriffen auf München dorthin geflohen. Mit zwölf Jahren zog er mit seiner aus einer kroatischen Offiziersfamilie stammenden Mutter Elisabeth Herzog (geb. Stipetić, 1912–1984) nach München. Mit 14 Jahren konvertierte Herzog zum Katholizismus. Sein Vater war Dietrich Herzog (1910–1989). Sein Großvater väterlicherseits war der Philologe Rudolf Herzog, der Bekanntheit durch die Ausgrabung des Asklepieions auf der Insel Kos erlangte. Werner Herzog hat einen älteren Bruder Tilbert Herzog und einen jüngeren Halbbruder Lucki Stipetić, der bis heute mit ihm als Produzent zusammenarbeitet, sowie eine jüngere Schwester Sigrid Herzog, die Regisseurin ist. In seiner Kindheit kannte er kein Kino, bis er im Alter von elf Jahren in der Dorfschule seinen ersten Film sah.
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