Die Politik muss die erfolgten Maßnahmen der Kulturstätten sowie auch die Kunstfreiheit mit in ihr Denken und Handeln miteinschließen.
Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins warnt davor Kulturveranstaltungen vorschnell abzusagen. Mit Hilfe von Hygienekonzepten, mit 2G-Regeln und weiteren Maßnahmen sind die Theater- und Konzertsäle sicher, so Brosda. Weiterhin unterstreicht er, dass diese symbolischen Aktionen eher der politischen Handlungsfähigkeit dienen und nicht zwingend Einfluss auf das Pandemie-Geschehen haben.
Staatliche Hilfsprogramme müssen seiner Meinung nach weiter fortgeführt werden. Selbst wenn die Kulturstätten offen bleiben, können die Theater kaum wirtschaftlich arbeiten, da die Menschen ängstlich sind und oft fern bleiben.
Weitere Zuschüsse sind unumgänglich, um die kulturelle Infrastruktur am Leben zu erhalten.
Am Staatstheater Nürnberg richtet man einen anderen Apell an die Politik. ‚Impflicht‘ lautet das Zauberwort. „Wir müssen die Impflücke schließen, um die Kultur zu retten.“
Intendant Jens-Daniel Herzog begründet die Entscheidung des Hauses wie folgt: „Wir erkennen an, dass Menschen persönliche Gründe haben können, sich nicht impfen zu lassen. Als Theaterleute müssen wir aber sagen: Mit einer jährlichen Corona-Welle im Winter hat das Theater, hat die Kultur keine Zukunft. Es wird uns nur dann weiterhin geben, wenn die Impflücke geschlossen wird.“
Auch Kulturrat-Geschäftsführer Olaf Zimmermann unterstreicht die Aussagen von Herrn Brosda. Die Kulturstätten hätten alles unternommen, um einen sicheren Ort zu schaffen.
Das müsse die Politik ebenso in ihre Abwägung miteinschließen wie die Bedeutung der Kunstfreiheit.
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