Deutscher Krimipreis geht an „Die Experten“ von Merle Kröger

Der „Deutsche Krimipreis“ geht in diesem Jahr an „Die Experten“ von Merle Kröger. Auf den zweiten Platz der nationalen Wertung gelangte der Autor Johannes Groschupf mit „Berlin Heat“, Platz drei ging an Susanne Saygin mit „Crash“.

Kröger erzählt in ihrem Thriller „Die Experten“ von einem deutschen Wissenschaftler, der in Ägypten Jagdflugzeuge baut, und von einer Familie, die im Nahen Osten zwischen die Fronten der Nachkriegszeit gerät. Die Autorin mache deutlich, dass es viele Wahrheiten gebe, heißt es in der Jury-Begründung. „Es ist bemerkenswert, wie Merle Kröger das Private mit dem Politischen verbindet.“

Die internationale Wertung führt „Tokio“ von David Peace an. Es folgt „Nur die Tiere“ von Colin Niel sowie auf Platz drei „Moder“ von Garry Disher.

„Tokio“ sei ein Buch „voller Wut und Ekel. Und doch entfaltet es einen Sog und eine sprachliche Wucht, eine grimmige Schönheit, der man sich nicht entziehen kann“, heißt es in der Jury-Begründung. Der Roman spielt im Jahr 1949, als Japan unter US-amerikanischer Besatzung steht.

Der Deutsche Krimipreis ist ein undotierter deutscher Literaturpreis für Romane aus dem Genre der Kriminalliteratur. Von einer Jury werden jedes Jahr jeweils drei deutschsprachige Erstausgaben in den Kategorien national und international ausgezeichnet.

Die Auszeichnung würdigt seit 1985 Autoren für Krimis, „in denen sie dem Genre literarisch gekonnt und inhaltlich originell neue Impulse geben“. Eine öffentliche Preisverleihung findet auch in diesem Jahr nicht statt.

Zum Preis werden keine Bücher eingereicht. Stattdessen wählt jede Jurorin und jeder Juror seine Favoriten aus den Neuerscheinungen des vergangenen Jahres.

Digitale Veröffentlichungen sind nicht wählbar. Die Auswertung der Stimmen nimmt das Bochumer Krimi Archiv nach einer Punktwertung vor. 

Somit gibt es keine gemeinsame Basis an Büchern, die alle Jurorinnen gelesen haben. Kathrin Passig kritisierte das Verfahren: „Bücher von neuen und wenig bekannten Autoren haben daher rein technisch kaum Chancen, von genügend Jurymitgliedern überhaupt wahrgenommen und in der Folge nominiert zu werden.“

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