Der Schlagzeuger der Rolling Stones ist im Alter von 80 Jahren gestorben, wie sein Agent berichtet. Zuletzt hatte er die US-Tour der Band aufgrund gesundheitlicher Probleme absagen müssen
Er starb am Dienstag im Kreis seiner Familie in einem Londoner Krankenhaus, wie sein Agent Bernard Doherty mitteilte.
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Charlie Watts wuchs mit seiner Schwester als Sohn eines Lastkraftwagen-Fahrers in Kingsbury nordwestlich von London in der Grafschaft Middlesex (heute im London Borough of Brent) auf und besuchte zwischen 1952 und 1956 die Tylers Croft Secondary Modern School. Als Zehnjähriger entdeckte er seine Leidenschaft für amerikanischen Jazz (v. a. Charlie Parker und später John Coltrane) und Watts baute sich aus einem alten Banjo seine erste Trommel. Zu Weihnachten 1955 bekam er von seinen Eltern Linda und Charles ein einfaches Schlagzeug geschenkt und fand Gefallen am Instrument. Mit dem Nachbarsjungen Dave Green trat er zunächst in der Band des Trompeters Brian „Jo“ Jones auf.
1957 wechselte Watts auf die Kunstschule Harrow School of Art, die er 1960 verließ, um als Grafikdesigner in einer Londoner Werbeagentur zu arbeiten. 1961 entwarf er mit Ode To a High Flying Bird ein Kinderbuch über Charlie Parker, das erstmals 1965 veröffentlicht wurde.
Ab 1960 spielte Watts in der Jazz-Formation Blues By Five, als Alexis Korner auf ihn aufmerksam wurde und ihm anbot, seiner Band Blues Incorporated als Schlagzeuger beizutreten. Doch Watts musste bis Februar 1962 beruflich nach Dänemark, und nach seiner Rückkehr spielte er im Trio des Komikers und Pianisten Dudley Moore. Kurz darauf trat er Blues Incorporated bei und lernte während eines Auftritts im Ealing Club den Gitarristen Brian Jones kennen. Nach einem Auftritt im April 1962 wurde der junge Mick Jagger als Sänger der Band angestellt.
Im Juni 1962 trennten sich Jones und Jagger von Blues Incorporated und gründeten mit Keith Richards, Dick Taylor, Ian Stewart und Mick Avory die Rolling Stones. Im Dezember 1962 verließ Watts Blues Incorporated, da er sich für nicht gut genug hielt, um mit so ausgezeichneten Künstlern zusammenzuspielen. Zur gleichen Zeit wurde bei den Stones der Bassist Dick Taylor durch Bill Wyman ersetzt. Da auch Mick Avory die Stones verließ, um bei den Kinks einzusteigen, trat die Band kurzzeitig ohne Schlagzeuger auf. Nach einem „Aufnahmegespräch“ zwischen Ian Stewart und Watts traten die Rolling Stones am 12. Januar 1963 erstmals mit Charlie Watts am Schlagzeug auf – eine Besetzung, die Jahrzehnte Bestand haben sollte. Aufgrund seines trockenen, direkten Schlagzeugstils gilt er als das rhythmische Fundament der Band und wurde 1989 mit ihr in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
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