Die italienische Schauspielerin Monica Vitti ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Das teilte der frühere Bürgermeister von Rom, Walter Veltroni, am Mittwoch (02.02.2022) mit.
Vitti war eine der bekanntesten Kino-Darstellerinnen im Italien der 60er und 70er Jahre. Sie hatte sowohl in derben Komödien als auch mit dramatischen Rollen Erfolg.
Ministerpräsident Mario Draghi würdigte Vittis Ironie, ihr außergewöhnliches Talent, ihre Bravour und ihre Schönheit. Zu ihren größten Erfolgen zählte der Film „Die mit der Liebe spielen“ von Starregisseur Michelangelo Antonioni.
Beim Filmfest in Venedig wurde Monica Vitti 1995 für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Bereits als Jugendliche tat sich Monica Vitti in Amateurproduktionen auf der Bühne hervor. Nach dem Abschluss an Roms Accademia nazionale d’arte drammatica 1953 war sie vor allem für das Theater tätig, hatte jedoch schon 1954 ihr Filmdebüt mit einer kleinen Rolle in der Komödie Ridere! Ridere! Ridere! Ende der 1950er-Jahre lernte sie Michelangelo Antonioni kennen, mit dem sie mehrere Jahre zusammenlebte. Unter seiner Regie feierte sie Erfolge auf der Bühne und spielte in sechs gemeinsamen Filmen zwischen 1957 und 1981. Ihren Durchbruch zum Star bedeutete 1960 die Hauptrolle in Antonionis existenzialistischem Filmdrama Die mit der Liebe spielen (L’Avventura). Antonioni setzte sie auch in seinen nachfolgenden Filmen Die Nacht (La notte), Liebe 1962 (L’eclisse) und Die rote Wüste (Il deserto rosso) in Hauptrollen ein. Alle Filme beschäftigen sich insbesondere mit der Moderne und ihren Schwächen, beispielhaft ihren Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen, und werden zu Klassikern der Filmgeschichte gezählt.
Monica Vitti, die zugleich Leidenschaft und Unnahbarkeit ausstrahlte und in dramatischen Rollen überzeugte, wurde zu einer der Ikonen des italienischen Films. Sie hatte zwar schon auf der Schauspielakademie eine große Vis comica (Lustigkeit) bewiesen, aber dem großen Publikum wurde sie als begnadete Komikerin erst in den sechziger Jahren ein Begriff, so in Mario Monicellis La ragazza con la pistola (1968). Im Mai desselben Jahres wurde sie als Präsidentin des 21. Filmfestivals in Cannes nominiert, aber als sich die Studentenproteste von 1968 auch gegen das Festival richteten, trat sie zurück, und Louis Malle, Roman Polański sowie Terence Young taten es ihr gleich. In diesem Jahr wurde deswegen in Cannes kein Filmpreis verliehen.
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